In einer eindringlichen Forderung hat der Vorsitzende des Nato-Militärausschusses, Rob Bauer, einen Kurswechsel in der Finanzindustrie angeregt, um die Investitionen in Rüstungsunternehmen zu erhöhen. Laut Bauer sei es unvernünftig von westlichen Finanzinstituten, wie Banken, Rating-Agenturen und Pensionsfonds, Investitionen in Verteidigung zu vermeiden. Er argumentiert, dass Verteidigung mehr als ein einfacher Kostenpunkt sei; es handele sich vielmehr um eine substanzielle Investition. Für Bauer müssen viele Menschen ihre Sicht auf den Zusammenhang von Finanzen und Sicherheit verändern. Er stellt die provokative Frage nach dem Geschäftsinstinkt der Finanzwelt, wenn Milliarden Dollar nicht als Überzeugungskraft ausreichen.
Bauers Aussagen umfassen außerdem eine kritische Perspektive auf die Nachhaltigkeitsziele, die in vielen Finanzkreisen als Investitionshürde für Rüstungsunternehmen wahrgenommen werden. Er betont, dass trotz ethischer Bedenken Investitionen in Rüstungsgüter zur Abschreckung langfristig die nachhaltigste Option seien.
Ähnliche Gedanken äußerte auch Nato-Generalsekretär Mark Rutte. Er appelliert an die Bürger, Druck auf ihre Banken und Pensionsfonds auszuüben, damit die Unterstützung der Verteidigungsindustrie nicht länger abgelehnt wird.
In Deutschland haben führende Banken- und Fondsverbände bereits im Dezember ihre Richtlinien angepasst, um nachhaltige Anlageprodukte auch für konventionelle Rüstung zugänglich zu machen.