Die globalen Konflikte, insbesondere der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und der Krieg im Gazastreifen, haben zu einem deutlichen Anstieg der Rüstungsverkäufe geführt. Nach einem Rückgang im Vorjahr wuchsen die Umsätze der 100 größten Rüstungskonzerne der Welt im Jahr 2023 um währungsbereinigte 4,2 Prozent auf beeindruckende 632 Milliarden Dollar, wie das Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri berichtet. Besonders die vier größten deutschen Unternehmen meldeten ein Umsatzplus von 7,5 Prozent und erzielten insgesamt 10,7 Milliarden Dollar. Die verstärkte Produktion der Rüstungskonzerne spiegelt die steigende Nachfrage wider, und Experten prognostizieren eine Fortsetzung dieses Trends im Jahr 2024. Interessanterweise sind kleinere Unternehmen oft effizienter in der Erfüllung von Aufrüstungsprogrammen, da sie weniger von komplexen Lieferketten abhängig sind. Dies war bei den Branchengrößen Lockheed Martin und RTX ein Problem, da diese von anhaltenden Lieferkettenproblemen betroffen waren. Signifikante Umsatzzuwächse verbuchten Unternehmen in Russland und im Nahen Osten. Die russische Rostec hat mit einem Umsatzanstieg von 49 Prozent einen höheren Rang erreicht. Unterdessen verzeichneten auch israelische und türkische Unternehmen im Nahen Osten ein Umsatzwachstum von insgesamt 18 Prozent, beflügelt durch den Gaza-Krieg und den Ukraine-Konflikt. Europa sah einen vergleichsweise geringen Anstieg der Rüstungsverkäufe, doch deutsche Unternehmen wie Rheinmetall und Diehl stechen mit deutlichen Zuwächsen hervor. Rheinmetall profitierte von gesteigerten Produktionskapazitäten, während Diehl vom Verkauf von Luftabwehrsystemen profitierte. Gleichzeitig litt ThyssenKrupp unter einem Rückgang, während Hensoldt nur minimal zulegen konnte. Greenpeace kritisiert die Dominanz westlicher Rüstungsgiganten in der Rangliste, die laut Aussage der Organisation im Gegensatz zu den Forderungen nach verstärkter Aufrüstung und der diskutierten Verteidigungsfähigkeit stünden.