03. März, 2025

Wirtschaft

Rüstungsbranche im Aufwind: Politische Spannungen sorgen für neuen Höchststand

Rüstungsbranche im Aufwind: Politische Spannungen sorgen für neuen Höchststand

Das Spannungsverhältnis zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump hat frischen Wind in die Diskussionen um ein mögliches Rüstungs-Sondervermögen in Deutschland gebracht. Im vorbörslichen Handel auf der Plattform Tradegate verzeichneten die Aktien der Rüstungsbranche am Montag deutliche Kursgewinne.

Rheinmetall legte über 20 Prozent zu und erreichte einen Stand von 1.228 Euro, ein Rekordhoch im Xetra-Handel. Auch andere Branchenvertreter wie Hensoldt, Thales und BAE Systems bewegten sich in Richtung neuer Höchstmarken. Besonders nachgefragt ist auch die Marinesparte von Thyssenkrupp, die sich in der Vorbereitung auf eine Abspaltung befindet.

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen erwägen Union und SPD die Schaffung zweier milliardenschwerer Sondervermögen für Verteidigung und Infrastruktur, um zeitnah auf die geänderten geopolitischen Rahmenbedingungen reagieren zu können. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf politische Kreise. Die renommierte Wirtschaftsweise Monika Schnitzer sowie die Gruppe "Ökonomen für die Ukraine" forderten die Bundesregierung zu raschem Handeln auf, nachdem Trump am Freitag im Weißen Haus Selenskyj scharf kritisiert hatte.

Laut David Perry, Analyst bei JPMorgan, ist der Wiederbewaffnungszyklus in Europa nun zur Realität geworden. Durch die jüngsten Spannungen wächst der Druck auf viele Nato-Staaten, ihre Verteidigungsausgaben zu erhöhen. Dieser Trend hat Perry dazu veranlasst, seine Kursziele für die Rüstungsbranche um durchschnittlich 25 Prozent anzuheben.