29. November, 2024

Wirtschaft

Rüstungsboom im Schwarzwald: Heckler & Koch profitiert von geopolitischen Spannungen

Rüstungsboom im Schwarzwald: Heckler & Koch profitiert von geopolitischen Spannungen

Der Rüstungshersteller Heckler & Koch verzeichnet in den ersten neun Monaten dieses Jahres einen deutlichen Umsatzanstieg von 17,7 Prozent und erreicht damit stolze 253,6 Millionen Euro. Besonders die unruhige weltpolitische Lage, insbesondere der Ukraine-Krieg, trägt zur florierenden Geschäftsentwicklung des Unternehmens aus Oberndorf im Nordschwarzwald bei. Die Auftragseingänge sind mit 277,2 Millionen Euro sogar um 46 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, was die vollen Auftragsbücher des Unternehmens erklärt.

Trotz des Umsatzwachstums geriet die Rentabilität etwas ins Hintertreffen. Das Betriebsergebnis verzeichnete lediglich einen Zuwachs von 2,5 Prozent und liegt bei 33,2 Millionen Euro. Ein Grund hierfür ist das wachsende „Systemgeschäft“, bei dem neben den Hauptprodukten auch Zubehörteile verkauft werden. Diese Geschäftssparte bringt geringere Margen ein als eigene Fertigungsprodukte.

Heckler & Koch zählt renommierte Kunden wie die Bundeswehr und weitere Armeen aus NATO-Staaten wie Frankreich, Großbritannien und Norwegen. Die zunehmende Bedrohung aus Russland seit der Krim-Annexion 2014 und dem Beginn des Ukraine-Konflikts 2022 hat die Nachfrage nach Handfeuerwaffen merklich steigen lassen. Auch die baltischen Staaten und die Polizei in verschiedenen Ländern beziehen Waffen von der Rüstungsschmiede. Zudem spielt der Verkauf von Waffen an Privatleute in den USA eine wesentliche Rolle.

Die Produktpalette des Unternehmens umfasst Sturmgewehre, Maschinengewehre, Granatwerfer und Pistolen. Mit ihrer Zentrale und dem Hauptproduktionsstandort in Oberndorf beschäftigt Heckler & Koch mehr als 900 Mitarbeiter. In den USA betreibt das Unternehmen ein Pistolen-Montagewerk in Georgia mit rund 100 Angestellten. Insgesamt zählt der Rüstungskonzern über alle Standorte hinweg etwa 1.160 Beschäftigte.