Die Vorfreude auf das bevorstehende Finanzpaket der Bundesregierung, das besonders hohe Investitionen in die Verteidigung vorsieht, hat die Aktien von Rüstungsunternehmen in ungeahnte Höhen katapultiert. Rheinmetall, als bedeutender Akteur des Rüstungssektors, profitierte zunächst massiv von der Entwicklung. Der Aktienkurs, der in diesem Börsenjahr bereits um über 120 Prozent gestiegen war und erstmals die Marke von 1.400 Euro überschritt, musste im Tagesverlauf jedoch fast alle Gewinne wieder abgeben, da Anleger zu Gewinnmitnahmen übergingen.
Hensoldt konnte im Verlauf des Handels auf ein neues Allzeithoch bei 76,50 Euro klettern und verzeichnete zuletzt ein Plus von 4,8 Prozent. Auch die Renk-Aktie setzte ihren Höhenflug mit einem frischen Rekord bei 44,03 Euro fort und stieg damit um 8,5 Prozent. Laut Rainer Guntermann, einem Anleihenexperten der Commerzbank, stehe der Markt vor einem "neuen Kapitel". Angesichts einer erwarteten Zweidrittelmehrheit im Bundestag, begünstigt durch das Scheitern von Einsprüchen vor dem Verfassungsgericht, werden Verteidigungsausgaben großzügiger bemessen und von der Schuldenbremse ausgenommen.
Besonders bemerkenswert waren die Leistungen von Steyr Motors. Nach einem beeindruckenden Anstieg von fast 70 Prozent am vergangenen Freitag, konnte die Aktie zum Wochenbeginn mehr als das Doppelte erreichen und erzielte mit 230 Euro einen neuen Höchstwert. Damit hat sich der Kurs innerhalb weniger Handelstage versechsfacht. Ein Ausschlaggeber könnte der geringe Streubesitz der Aktie sein, wobei die Mehrheit durch den Großaktionär Mutares gehalten wird, dessen Aktien ebenfalls um rund acht Prozent gestiegen sind und damit ein Rekordniveau erreicht haben.