Präsident Wladimir Putin zieht eine insgesamt positive Bilanz für die russische Wirtschaft, ungeachtet der beispiellosen westlichen Sanktionen. Bei seiner Jahrespressekonferenz sowie in der öffentlichen Bürgersprechstunde hob er hervor, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2024 voraussichtlich um bemerkenswerte 3,9 Prozent, möglicherweise sogar um vier Prozent, wachsen könnte. Diese Zahlen stehen in auffallendem Kontrast zur wirtschaftlichen Stagnation in Deutschland, das im selben Zeitraum ein Wachstum von null Prozent verzeichnet habe.
Allerdings verkennt Putin nicht die Herausforderungen, vor denen die russische Wirtschaft steht. Insbesondere die anhaltend hohe Inflation, die im Jahresverlauf um 9,2 bis 9,3 Prozent gestiegen ist, bereitet ihm Sorge. Dies sei unter anderem auf den gestiegenen Verbrauch von Lebensmitteln zurückzuführen, erklärte der Präsident und verwies auf die Probleme, die der hohe Leitzins von 21 Prozent mit sich bringt.
Ökonomen zeigen sich derweil skeptisch und warnen vor einem deutlichen Rückgang der Wachstumsraten im kommenden Jahr. Trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen sieht Putin in der mehrstündigen Veranstaltung eine Möglichkeit, sich um die Belange der russischen Bürger zu kümmern und seine Präsenz als engagierter Staatsmann zu unterstreichen. Neben wirtschaftlichen Aspekten beherrschen auch die konfliktträchtigen Entwicklungen in der Ukraine die Agenda dieser jährlichen Diskussionsplattform.