26. November, 2024

Politik

Russlands neue Rakete: Nato und Ukraine ziehen Bilanz

Russlands neue Rakete: Nato und Ukraine ziehen Bilanz

Vertreter aus den 32 Nato-Staaten und der Ukraine kamen zusammen, um in einem außergewöhnlichen Treffen des Nato-Ukraine-Rats eine neue russische Mittelstreckenrakete zu analysieren. Die Diskussionen auf Botschafterebene fokussierten sich auf die möglichen Verteidigungsmaßnahmen gegen diese Waffe. In der engeren Auswahl stehen US-amerikanische Raketenabwehrsysteme wie Patriot und THAAD, wobei Letzteres bisher nicht in der Ukraine verfügbar ist.

Der Hintergrund: Die russischen Streitkräfte hatten die Rakete, genannt Oreschnik, erstmals bei einem Angriff auf Dnipro eingesetzt. Russland rühmt sich damit, dass die Rakete Hyperschallgeschwindigkeit erreicht und nicht abgefangen werden kann, was von Fachleuten zumindest hinsichtlich der Abfangbarkeit bezweifelt wird. Es wird jedoch allgemein angenommen, dass die Rakete potenziell nuklear bestückt werden könnte.

Eine offizielle Stellungnahme der Nato verdeutlicht: "Der Angriff auf Dnipro wird als weiterer Versuch Russlands gesehen, die Zivilbevölkerung zu terrorisieren und Unterstützer der Ukraine einzuschüchtern." Trotz dieser Bedrohung hätten die Alliierten in der Sitzung ihre uneingeschränkte Unterstützung für die Ukraine bekräftigt. Der Einsatz der neuen Rakete werde den Konfliktverlauf nicht ändern und die Unterstützungsbereitschaft der Nato-Verbündeten nicht beeinträchtigen.

Die Beratungen in Brüssel fanden auf Vorschlag der ukrainischen Regierung statt, geleitet vom amtierenden stellvertretenden Nato-Generalsekretär Boris Ruge. Ukrainische Militärs gaben detaillierte Berichte zu den Eigenschaften der Rakete ab.

Der Nato-Ukraine-Rat, erstmals im vergangenen Jahr während des Nato-Gipfels in Litauen auf höchster Ebene zusammengetreten, dient dem Informationsaustausch in Krisenzeiten und soll die Kooperation vertiefen, bis die Ukraine die Nato-Bedingungen für eine Mitgliedschaft erfüllt. Dazu gehören das Kriegsende sowie umfassende Reformen in der Ukraine. Die nächste Ratssitzung soll kommende Woche am Rande eines Nato-Außenministertreffens auf Ministerebene stattfinden.