Die Lage in der Ukraine spitzt sich weiter zu, nachdem Russland einen massiven Luftangriff auf die Energieinfrastruktur des Landes durchgeführt hat. Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnete die Attacke als "einen der größten Angriffe" auf die Energieanlagen seit Beginn des Krieges. Berichten zufolge wurden beeindruckende 93 russische Marsch- und ballistische Raketen sowie 200 Angriffs-Drohnen auf die Ukraine abgefeuert. Darunter befand sich mindestens eine nordkoreanische Rakete. Obwohl die Ukraine erfolgreich 81 dieser Raketen abschießen konnte, darunter 11 durch die Abfangjäger der Type F-16, hinterließen die durchgebrochenen Raketen einschneidende Schäden an bedeutender Infrastruktur. Dies droht die Ukraine, mit Blick auf die bevorstehenden kalten Winterwochen, in tiefe Energieengpässe zu stürzen. Mehr als die Hälfte der Elektrizitätsproduktion liegt bereits darnieder. Präsident Selenskyj betonte, dass die sich verschärfenden Angriffe Russlands ein klares Zeichen seien, dass der Kreml kein Interesse an einem Kriegsende habe. Er rief die Partner der Ukraine dazu auf, entschiedener gegen Russland vorzugehen, insbesondere um der russischen Rüstungsindustrie wichtige Komponenten zu verwehren. Außenminister Andrij Sybiha machte deutlich: "Russland will uns Energie nehmen, darum müssen wir ihm die Mittel des Terrors entziehen." Während sich Millionen von Ukrainern auf mögliche Strom- und Heizungsausfälle vorbereiten, darunter in Kiew, Charkiw und Lwiw, setzte sich der Beschuss bis in die westlichen Regionen der Ukraine fort. Angesichts dieser anhaltenden Eskalation bleibt das volle Ausmaß der Beschädigungen unklar. Die westliche Karpatenregion sei laut Regionalgouverneurin Svitlana Onyshchuk von schweren Angriffen betroffen. Das private Energieunternehmen DTEK sprach von erheblichen Schäden an seinen thermalen Kraftwerken. Der russische Angriff sei eine Reaktion auf einen ukrainischen Schlag gegen einen russischen Luftstützpunkt in der Nähe der Stadt Taganrog gewesen. Zudem erregte eine Äußerung des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump Aufsehen, der die scheidende Administration von Joe Biden kritisierte. Dmitri Peskow, Sprecher des russischen Präsidenten Wladimir Putin, begrüßte Trumps Äußerungen, sagte jedoch, dass es zu früh sei, um über mögliche politische Richtungsänderungen zu spekulieren. Ein neuerlicher russischer Angriff mit dem experimentellen "Oreshnik"-Flugkörper könnte kurz bevorstehen. Während strategische Risiken damit einhergehen, wird betont, dass dieser Flugkörper keine kriegsentscheidende Rolle spiele.