Der diplomatische Austausch zwischen dem russischen Außenministerium und dem deutschen Botschafter in Moskau, Alexander Graf Lambsdorff, hat neue Spannungen entfacht. Hintergrund ist die Kritik des russischen Außenministeriums an Lambsdorffs Friedensappell, der kürzlich während eines Weihnachtskonzerts in Moskau an den Westen und den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gerichtet wurde. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, äußerte sich über ihren Telegram-Kanal und wies die Verantwortung für das Blutvergießen dem 'kollektiven Westen' zu, welcher durch Waffenlieferungen die Gewalt anheize. Die kritischen Worte wurden durch Lambsdorffs Erklärungen beim Weihnachtskonzert ausgelöst, bei dem er seine Hoffnung auf Frieden betonte. Bereits im Vorjahr hatte es von Sacharowa Kritik an Lambsdorffs Auftritt gegeben, insbesondere wegen seiner Erinnerungen an Kriegsopfer. Sacharowa präzisierte, dass ihre Kritik weniger der Friedensbotschaft gelte, sondern vielmehr der westlichen Unterstützung des Machtwechsels in der Ukraine 2014 und der fortgesetzten Waffenlieferungen. Seit fast drei Jahren wütet der Krieg in der Ukraine, beginnend mit einem umfassenden Raketenangriff Russlands. Die Zerstörung in hunderten Städten und das dokumentierte Leid unzähliger Zivilisten sind offensichtlich. Dennoch gibt der Kreml der Ukraine und dem Westen die Schuld an der anhaltenden Gewalt und behauptet, dass Kiew die Gespräche blockiere. Friedensverhandlungen scheinen derzeit nicht vielversprechend, da Russlands Bedingungen eher einer Kapitulation der Ukraine gleichen.