Als Russland 2014 in der Ostukraine Separatisten unterstützte, war ein Name immer wieder im Hintergrund zu hören: Konstantin Malofejew. Der schwerreiche Oligarch, der einst als Investmentbanker begann, gilt als eine der einflussreichsten Figuren hinter der aggressiven Außenpolitik des Kremls.
Seine Mischung aus orthodoxem Fanatismus, imperialem Sendungsbewusstsein und finanzieller Macht macht ihn zu einem Drahtzieher, der weit über Moskau hinaus Einfluss hat.
Der Putin-Flüsterer
Offiziell ist Malofejew kein Regierungsmitglied, doch inoffiziell ist er einer der ideologischen Architekten der russischen Expansionspolitik. Seine Medienstation Tsargrad – das russische Pendant zu Breitbart – verbreitet täglich ultranationalistische Narrative.
Von dort aus fordert er eine "Wiederherstellung des russischen Imperiums" und kritisiert den Kreml, wenn dieser ihm nicht radikal genug erscheint.
Sein Netzwerk ist weit gespannt: Er unterstützt konservative Bewegungen in Europa und den USA, hält Verbindungen zu Figuren wie Tucker Carlson und verbreitet eine Ideologie, die sich gegen westliche Demokratie, LGBTQ-Rechte und Liberalismus richtet. In rechten Kreisen im Westen wird er als "Verteidiger traditioneller Werte" gefeiert – dabei ist er vor allem eines: ein geschickter Manipulator.

Financier des Krieges
Malofejews Rolle geht über die Medien hinaus. Er war einer der Hauptgeldgeber der ersten pro-russischen Separatisten in der Ukraine. Der Anführer der Separatisten, Igor Girkin, arbeitete zuvor für Malofejew. Abgehörte Telefonate zeigen, wie er Girkin für seine militärischen Erfolge lobte – besonders, wenn diese mit christlichen Feiertagen zusammenfielen.
Sein Engagement blieb nicht unbemerkt: Die USA und die EU verhängten Sanktionen gegen ihn, doch sein Einfluss wächst weiter. Während Putin in offiziellen Statements gemäßigter auftritt, wird Malofejews aggressive Rhetorik in russischen Eliten immer populärer.
Der Visionär einer post-Putin-Ära
Malofejew denkt weiter als Putin. Er fordert eine konstitutionelle Monarchie, in der Russland wieder von einem Zaren geführt wird. Er selbst sieht sich als eine Schlüsselfigur für die Zeit nach Putin – entweder als Königsmacher oder als Schattengestalt, die den künftigen Kurs Russlands prägt.
Sein Kalkül: Sollte Putin jemals schwächeln, ist er bereit, als Anführer einer neuen, noch radikaleren Bewegung in Russland aufzutreten. Viele Nationalisten in Moskau sehen in ihm den Mann, der Putins Kurs "vollenden" soll.
Eine neue geopolitische Ordnung?
Mit Donald Trump als US-Präsident könnte Malofejew einen weiteren Schritt in Richtung seiner Vision machen. Er träumt von einem globalen "Pakt der starken Männer" – einer Weltordnung, die sich gegen den liberalen Westen stellt. Sein Wunsch: Eine Allianz zwischen Trump und Putin, die Russland eine dominante Rolle sichert.
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