In der jüngsten Eskalation des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine schockierte Moskau mit einer beispiellosen Welle von Drohnenangriffen. In der Nacht zu Dienstag setzte das russische Militär nach ukrainischen Angaben insgesamt 188 Drohnen sowie vier ballistische Raketen des Typs Iskander-M ein, um strategische Ziele jenseits der Grenze zu attackieren. Diese Operation markiert laut dem ukrainischen Nachrichtenportal Ukrajinska Prawda den bis dato intensivsten Drohnenangriff Russlands in einer einzigen Nacht.
Besonders betroffen war die ukrainische Hauptstadt Kiew, die über fünf Stunden lang von Luftalarm geplagt wurde. Die ukrainischen Luftstreitkräfte meldeten im Morgengrauen den Abschuss von 76 Drohnen in insgesamt 17 Regionen. Der Verbleib von 95 weiteren Drohnen bleibt unklar, vermutlich wurden sie durch russische elektronische Gegenmaßnahmen unbemerkt gemacht. Erschwerend kommt hinzu, dass fünf Drohnen ihren Kurs in Richtung Belarus steuerten.
Die Angriffe hinterließen erneut eine Spur der Verwüstung in der ukrainischen Energie-Infrastruktur. Insbesondere in der westukrainischen Region Ternopil trafen Drohnen ein kritisches Infrastrukturziel, wie der dortige Militärgouverneur Wjatscheslaw Nehoda über Telegram bekannt gab. Damit verbunden sind andauernde Stromausfälle in dieser und anderen Regionen des Landes. Seit über zweieinhalb Jahren stemmt sich die Ukraine mit internationaler Unterstützung gegen die russische Offensive, wobei die Energieversorgung ein wiederkehrendes Ziel der feindlichen Angriffe bleibt.