Russlands Automobilmarkt hat sich im vergangenen Jahr von historischen Tiefständen auf bemerkenswerte Weise erholt. Laut einem Bericht der russischen Nachrichtenagentur Interfax, der sich auf das russische Industrie- und Handelsministerium beruft, wurden 2024 insgesamt 1,55 Millionen neue Pkw verkauft. Dies entspricht einem beeindruckenden Zuwachs von 47 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch der Markt für Kleintransporter verzeichnete ein Wachstum von 33,6 Prozent auf 140.000 Fahrzeuge.
Diese Entwicklung ist jedoch primär dem niedrigen Ausgangsniveau geschuldet. Die Marktbedingungen hatten sich nach Beginn des Krieges gegen die Ukraine, initiiert durch Kremlchef Wladimir Putin, deutlich verschlechtert. Insbesondere westliche Autohersteller verließen den Markt, was zu einem dramatischen Einbruch der Verkaufszahlen führte. Während 2021 noch 1,67 Millionen Neuwagen verkauft worden, sank die Zahl 2022 auf 690.000 und erreichte 2023 lediglich 940.000 Fahrzeuge.
Trotz des aktuellen Aufwärtstrends ist der russische Automobilmarkt noch weit von früheren Höchstständen entfernt. Im Jahr 2008 wurden beispielsweise rund drei Millionen Neuwagen verkauft. Die gegenwärtige Erholung wird zudem durch Bedenken über die Anfang Oktober gestiegene Abwrackprämie getrübt, die jüngst zu einem Rückgang der Verkaufszahlen geführt hat.