22. Januar, 2025

Global

Russlands Arbeitskraft-Krise: Dramatischer Mangel von 4,8 Millionen Menschen

Studie enthüllt gravierenden Fachkräftemangel – Ursachen und Auswirkungen im Fokus

Russlands Arbeitskraft-Krise: Dramatischer Mangel von 4,8 Millionen Menschen
Die Krise der leeren Arbeitsplätze trifft Russland mit voller Wucht.

Laut einer kürzlich veröffentlichten Studie fehlen dem Land aktuell satte 4,8 Millionen Arbeitskräfte – eine Herausforderung, die nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die gesellschaftliche Struktur Russlands in den Grundfesten erschüttert.

Doch worin liegen die Ursachen dieses alarmierenden Fachkräftemangels, und welche Auswirkungen hat er auf das tägliche Leben der Russen?

Ein Blick hinter die Kulissen enthüllt die beunruhigenden Entwicklungen

Der Bericht, von der renommierten Zeitung "Izwestija" veröffentlicht, verdeutlicht, dass dieser dramatische Mangel an menschlicher Ressource nicht explizit auf den Krieg gegen die Ukraine zurückzuführen ist, obwohl sich die Auswirkungen in den letzten beiden Jahren stark verschärft haben.

Nikolaj Achapkin, der Autor der Studie, gibt an, dass die Suche nach Arbeitskräften, insbesondere Fahrern und Ladenarbeitern, zu einem drängenden Problem geworden ist.

Die offizielle Arbeitslosenquote mag mit 2,9 Prozent auf einem historischen Tiefpunkt liegen, dennoch bremst der Fachkräftemangel laut Wirtschaftsministerium und Zentralbank die Konjunktur.

Ein Teufelskreis, der Unternehmen dazu zwingt, die Löhne zu erhöhen, um qualifiziertes Personal anzulocken.

Eine alarmierende Abwanderung von Hunderttausenden Russen, darunter hochqualifizierte IT-Spezialisten, fand statt, nachdem im Februar 2022 der Überfall auf die Ukraine stattfand.

Die Situation verschärfte sich weiter, als Präsident Wladimir Putin im September 2022 eine Teilmobilisierung von rund 300.000 Rekruten ankündigte.

Viele flohen, entweder aus Kriegsablehnung oder der Furcht vor einer Einberufung.

Die Studie lässt zudem vermuten, dass der Arbeitskräftemangel im kommenden Jahr anhalten wird, da freie Stellen in verschiedenen Bereichen, von der verarbeitenden Industrie bis zum Bildungswesen, besonders schwer zu besetzen sind.

Tatjana Sacharowa, Expertin von der Plechanow-Wirtschaftsuniversität in Moskau, führt den Mangel auf den demografischen Wandel und die Abwanderung zurück.

Um diesem Problem entgegenzuwirken, erweiterte das Arbeitsministerium die Liste der Berufe, in denen auch Ausländer beschäftigt werden dürfen. Unternehmen versuchen vermehrt, Arbeitskräfte aus afrikanischen Ländern und Nordkorea anzuwerben.

Doch wird dies ausreichen, um das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt wiederherzustellen?