Die jüngsten Entwicklungen in Syrien lassen aufhorchen: Wie syrische Offizielle gegenüber Reuters bestätigt haben, zieht Russland seine militärischen Kräfte aus den Frontlinien im Norden Syriens sowie aus den Alawiten-Bergen zurück. Dies geschieht jedoch ohne die Aufgabe der beiden Hauptbasen in der Region, nämlich der Luftwaffenbasis Hmeimim in Latakia und der Marinebasis Tartous. Der Sturz von Präsident Bashar al-Assad, der jahrzehntelang mit Moskau verbunden war, wirft Fragen über die Zukunft dieser strategisch bedeutsamen Einrichtungen auf. Die Rückzugsbewegungen werden durch Satellitenbilder von Freitag untermauert, die zwei Antonow AN-124 Frachtflugzeuge am Hmeimim-Flughafen zeigen. Diese könnten für Verladungen bereitstehen. Mindestens ein Flugzeug soll am Samstag Richtung Libyen gestartet sein, was auf eine Neuordnung russischer Kapazitäten hindeutet. Russische Kräfte verlagern Ausrüstung und Personal, ohne allerdings die Basen aufzugeben, wie Quellen verlauten lassen. Ein ranghoher syrischer Offizier betont, dass es sich um eine strategische Neuausrichtung handle, abhängig von der aktuellen Lageentwicklung. Ein führender Oppositionsvertreter erklärte, dass die zukünftige Rolle Russlands in Syrien noch verhandelt werde und die Zustimmung der Syrer benötige. Moskau selbst ist im Dialog mit den neuen Machthabern Syriens, wie ein anonymer russischer Informant bestätigte. Die Präsenz Russlands hat historische Wurzeln und stellt eine entscheidende Plattform in der Mittelmeerregion dar. Die Marinebasis in Tartous, das einzige russische Reparatur- und Versorgungszentrum im Mittelmeer, sowie die Luftwaffenbasis Hmeimim dienen als militärstrategische Knotenpunkte. Der geopolitische Analyst Yoruk Isik vermutet, dass Frachtflüge über den Kaukasus nach Libyen abgezogen werden. Unterdessen zeigt aktuelles Satellitenmaterial russische Kriegsflotte vor der syrischen Küste. Vor Ort befindet sich der Verkehrsweg zwischen Hmeimim und Tartous unter russischer Kontrolle, trotz technischer Schwierigkeiten eines Fahrzeugkonvois, wie ein Reuters-Reporter beobachtete. Lokale Stimmen aus Latakia fordern das Ende jeglicher ausländischer Interventionen.