28. November, 2024

Military

Russland nutzt bewährte Raketentechnik für angeblich neue Hyperschallwaffe

Russland nutzt bewährte Raketentechnik für angeblich neue Hyperschallwaffe

Das russische Militär hat kürzlich eine Rakete auf die Ukraine abgefeuert und diese als eine neue, experimentelle Hyperschallwaffe gelobt. Doch wie sechs Militärexperten der Nachrichtenagentur Reuters mitteilten, handelt es sich dabei lediglich um eine Weiterentwicklung altbekannter Technologien, die seit Jahren in interkontinentalen ballistischen Raketen (ICBMs) eingesetzt werden.

Die Analyse zweier Experten, die Teile der abgestürzten, als „Oreshnik“ (Haselbaum) bekannten Rakete untersuchten, führte zu der Erkenntnis, dass sie mehrere Nutzlasten über dem Zielgebiet abwarf. Dieses Merkmal ist typisch für ICBMs und lässt Zweifel an der angeblich revolutionären Technik aufkommen.

Präsident Wladimir Putin erklärte, die Oreshnik-Rakete sei hyperschallfähig und könne nicht abgefangen werden. Doch Jeffrey Lewis, Direktor des Programms für Ostasien-Nichtverbreitung am James Martin Center for Nonproliferation Studies in Kalifornien, widersprach. Lewis betonte, dass alle ballistischen Raketen dieser Reichweite hyperschallfähig seien und Abfangwaffen wie der israelische Arrow 3 und der amerikanische SM-3 Block 2A speziell entwickelt wurden, um eben solche Bedrohungen zu neutralisieren.

Nach Sichtung von Bildern des Wracks erklärte Lewis, dass die zwei größten Trümmerteile Teil der Nutzlaststufe der Rakete waren, die am Booster befestigt ist und letztlich die Sprengköpfe aus dem Weltraum auf die Ziele lenkt.