In einer unverkennbar markigen Ansprache hat Wladimir Putin klargestellt, dass ausländische Unternehmen, die nach ihrem Ausstieg erneut nach Russland kommen wollen, künftig mit genehmigungstechnischen Hürden rechnen müssen. In einer Meldung der russischen Nachrichtenagentur Interfax betonte Putin beim Kongress des russischen Industriellen- und Unternehmerverbands: Vorzugsbehandlungen für diese Unternehmen gehören der Vergangenheit an.
Trotz der angespannten geopolitischen Lage zeigt sich Russland als verhandlungsbereit. Nach einem Ende des Ukrainekonflikts rechnet Moskau mit einem wiedererstarkten Interesse globaler Investoren. Der Kremlchef unterstrich, dass Unternehmen, die in den russischen Markt zurückkehren, dies unter den gleichen rechtlichen Wettbewerbsbedingungen tun müssten wie einheimische Betriebe.
Besondere Aufmerksamkeit schenkt die russische Regierung dabei den unterschiedlichen Kategorien von Unternehmen, die einst Russland verließen. Dabei ist die Unterscheidung zwischen Firmen, die gezwungen waren zu gehen, und solchen, die bereitwillig verkauften, essenziell. Putin gab sich respektvoll gegenüber jenen, die zumindest operativ am russischen Markt blieben, während seine Warnung vor abrupten Unternehmensverkäufen unmissverständlich war: Ausverkaufsmentalität wird keine Rückkehrprämien mehr bringen. Ein erneuter Markteintritt soll genau überwacht werden, um wirtschaftlichen Schaden zu vermeiden und Wettbewerbsverzerrungen vorzubeugen.
Die Rückkehrpläne ausländischer Firmen stehen damit im Schatten wachsender politischer Spannungen und fortdauernder Sanktionen, die viele westliche Unternehmen seit Beginn des Ukrainekonflikts zu einem Rückzug zwangen.