16. November, 2024

Wirtschaft

Russland bremst Uranexporte: USA vor Herausforderungen in der Energiepolitik

Russland bremst Uranexporte: USA vor Herausforderungen in der Energiepolitik

Russland hat angekündigt, vorübergehend den Export von angereichertem Uran in die USA zu beschränken. Dies birgt potenzielle Risiken für amerikanische Versorgungsunternehmen, die fast ein Fünftel der Elektrizität des Landes liefern. Bei vielen Firmen erfolgt der Erwerb von angereichertem Uran in vorausschauender Planung, sodass kurzfristige Störungen unwahrscheinlich sind.

Das Bestreben Russlands, seine Energiequellen als geopolitisches Druckmittel zu nutzen, spiegelt sich in dieser Entscheidung wider. Die langen Schatten des Ukraine-Kriegs beeinflussen die globale Beliebtheit des Landes erheblich. Parallel dazu kündigte der Kreml an, die Gasversorgung Österreichs aufgrund rechtlicher Auseinandersetzungen auszusetzen.

Der US-amerikanische Sektor für nukleare Brennstoffe steht somit vor erheblichen Herausforderungen. Russland kontrolliert nahezu die Hälfte der weltweiten Kapazität zur Isotopentrennung für Reaktoren und lieferte im letzten Jahr über ein Viertel des angereicherten Brennstoffs in die USA. Die Bundesregierung in Washington hat sich bis dato stark auf Importe verlassen, was die Abhängigkeit von internationalem angereichertem Uran verdeutlicht.

Veronica Baker von Cameco, einem der größten Uranproduzenten der Welt, äußerte Bedenken hinsichtlich der Versorgungssicherheit und betonte die Notwendigkeit koordinierter westlicher Maßnahmen zur Reduzierung der Abhängigkeit von staatlich kontrollierten Betrieben wie in Russland. Die russische Regierung sagte, dass diese Exportbeschränkungen als Reaktion auf ein von Präsident Joe Biden im Mai unterzeichnetes US-Einfuhrverbot erfolgen, welche Ausnahmeregelungen bis 2028 beinhaltet.

Obwohl die USA bereits Milliarden in den Aufbau eigener Urananreicherungskapazitäten investieren, steckt das Projekt derzeit in den Kinderschuhen. Die Vereinigten Staaten verfügen nur über eine kommerzielle Anreicherungsanlage in New Mexico, betrieben von einem britisch-niederländisch-deutschen Konsortium, Urenco. Diese Einrichtung soll bis 2027 ihre Kapazität um 15 Prozent erhöhen.