In einer bemerkenswerten Wende hat Russland erstmals bestätigt, nordkoreanische Soldaten in den Kämpfen zur Rückeroberung der Region Kursk eingesetzt zu haben. Diese Offenbarung wurde durch den Chef des russischen Generalstabs, Waleri Gerassimow, in einer Videoansprache an Präsident Wladimir Putin offengelegt. Laut Gerassimow hätten die koreanischen Streitkräfte eine zentrale Rolle bei der „Befreiung“ der Region von ukrainischen Einheiten gespielt, ein Schritt, den Russland als strategischen Erfolg wertet.
In der Vergangenheit hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wiederholt erklärt, dass Nordkorea Russland nicht nur mit Waffen, sondern auch mit militärischem Personal unterstütze. Diese Anschuldigungen blieben lange unbestätigt vonseiten Moskaus, was die jüngste Erklärung umso bedeutender macht. Die Entsendung nordkoreanischer Soldaten in die Auseinandersetzung mit der Ukraine wirft ernste Fragen zu internationalem Recht auf. Dennoch versicherte Gerassimow, dass diese Kooperation durch einen strategischen Partnerschaftsvertrag zwischen Russland und Nordkorea gedeckt sei.
Der besagte Vertrag umfasst Klauseln zur gegenseitigen militärischen Unterstützung im Falle eines Angriffs auf einen der beiden Staaten. Interessanterweise wurde jedoch keine offizielle Anforderung Russlands an Nordkorea bekannt, militärische Hilfe zu leisten, insbesondere da Russland als Angreifer in dem aktuellen Konflikt gilt. Diese Tatsache könnte potenziell die völkerrechtliche Legitimität des Vorgehens in Frage stellen.
In einer Erklärung würdigte der russische Generalstab die „hohe Professionalität“ der nordkoreanischen Soldaten, hob deren Mut und Kampfgeist hervor und lobte ihren Einsatz als entscheidend für den russischen Erfolg in der Region. Präsident Putin gratulierte den Truppen zu ihrem „Sieg“ und bezeichnete die ukrainischen Bemühungen als gescheitert. Im vergangenen Jahr hatten ukrainische Kräfte die Kontrolle über Gebiete in der Region erlangt, was die jüngsten Entwicklungen umso bedeutsamer macht.
Bisher ist von ukrainischer Seite noch keine offizielle Stellungnahme zu den jüngsten Ereignissen bekannt. Es bleibt abzuwarten, wie Kiew auf diese Entwicklungen reagieren wird, insbesondere in Anbetracht der möglichen internationalen Implikationen durch den Einsatz ausländischer Streitkräfte auf russischer Seite.