Europa sieht sich derzeit mit der paradoxen Situation konfrontiert, vermehrt Flüssigerdgas (LNG) aus Russland zu importieren, während man sich doch eigentlich von russischen Energielieferungen lösen möchte. LNG gilt als kostenintensiv und ökologisch bedenklich, und dennoch steigt der Importanteil aus Russland. Die einzige nachhaltige Lösung scheint im Ausbau der europäischen Gasproduktion zu liegen.
Die Zukunft der europäischen Gasversorgung könnte maßgeblich durch die Projekte CC-Ba-E-2 und CC-Ba-E-3 beeinflusst werden. Diese noch nicht existierenden Bohrlöcher sollen bereits ab 2025 durch das Explorationsunternehmen CanCambria Energy im ungarischen Kiskunhalas-Projekt erschlossen werden. Das Unternehmen erhofft sich bedeutende Gasfunde in tiefen Gassandsteinlagerstätten des Pannonischen Beckens, welches bislang nur oberflächlich erschlossen wurde.
Dank modernster 3D-Seismik-Technologien wie Pre-Stack Time Migration (PSTM) und Pre-Stack Depth Migration (PSDM) konnte CanCambria Energy ein klares Bild des geologischen Untergrunds im Kiskunhalas-Trog erhalten. Diese technologischen Fortschritte reduzieren das Explorationsrisiko erheblich und beschleunigen die Entwicklungspläne, die bis zu 50 Bohrstellen umfassen sollen.
Mit Sorge blickt Europa der Gaspreisentwicklung entgegen, nachdem die Preise am TTF-Knotenpunkt seit Februar um über 60 % gestiegen sind. Die Abhängigkeit von LNG-Importen – insbesondere aus Russland – verstärkt das Problem. Analysten sehen einen Anstieg der europäischen LNG-Nachfrage, da nach einem kalten Winter und weiteren Ausfällen russischer Lieferungen die Speicher gefüllt werden müssen.
Während Asien ebenfalls verstärkt LNG importiert, wird Europa den Großteil des gestiegenen weltweiten Angebots absorbieren. Der Import russischen LNGs nimmt unterdessen zu: 2023 kaufte der deutsche Energieversorger Sefe eine beachtliche Zahl russischer LNG-Lieferungen über französische Häfen. Trotz der angestrebten Sanktionserweiterungen der EU gegen Russland bleibt dieser Trend ungebrochen. Ungarn fordert im Gegenzug zu seiner Zustimmung zu Sanktionen gegenüber Russland Garantien, die von russischem LNG abhängen könnten.
Die gegenwärtige Energiekrise unterstreicht die Notwendigkeit einer verstärkten heimischen Gasgewinnung. Projekte wie CanCambria Energys Kiskunhalas könnten entscheidend zur Energiesicherheit und Unabhängigkeit Europas beitragen.