30. Januar, 2025

Energy

Russisches LNG bleibt entscheidender Bestandteil in der EU-Energieversorgung

Russisches LNG bleibt entscheidender Bestandteil in der EU-Energieversorgung

Deutschland steht einem Bericht der Deutschen Umwelthilfe (DUH) zufolge weiterhin im Zentrum der Flüssigerdgasimporte (LNG) aus Russland in die Europäische Union. Nach Informationen des Rohstoffanalyseunternehmens Kpler hat das staatliche Energieunternehmen Sefe im letzten Jahr über sechsmal mehr russisches LNG in die EU gebracht als noch im Jahr zuvor. Davon erreichten 2023 rund 5,66 Milliarden Kubikmeter das Terminal in Dünkirchen, Frankreich. Die EU-Kommission meldet für 2024 eine Gesamteinfuhr von 22 Milliarden Kubikmetern russischen LNGs, steig von 18,41 Milliarden im Jahr 2023. Die Gesamtmenge an LNG-Importen aus unterschiedlichsten Ländern in die EU lag 2023 bei über 120 Milliarden Kubikmetern, wobei der größte Teil aus den USA stammt. Frankreich, Spanien, die Niederlande, Belgien und Italien sind die Hauptimporteure von LNG in der EU, wobei das Gas von den Terminals über bestehende Pipeline-Netze auch nach Deutschland gelangt. Trotz umfassender Sanktionen gegen russische Energieträger bleibt der Import von LNG aus Russland aufgrund bestehender Verträge unberührt. Das Unternehmen Sefe, ehemals Gazprom Germania, setzt nach eigenen Angaben weiterhin auf Importe aus Russland, solange keine Sanktionen dagegen erlassen werden. Die Organisationen DUH, Urgewald, Razom We Stand und Bond Beter Leefmilieu schätzen, dass der Anteil russischen LNGs an den deutschen Gasimporten 2023 zwischen 3 und 9,2 Prozent lag. Die Unsicherheiten in diesen Zahlen führen die Autoren auf die mangelnde Transparenz im EU-Gasmarkt zurück. Sefe, nach dem russischen Angriff auf die Ukraine verstaatlicht, betont, dass ausgerechnet diese LNG-Importverträge nicht ohne weiteres beendet werden können, da anderenfalls finanzielle Verpflichtungen gegenüber den Lieferanten bestünden, ohne die Ware zu erhalten. Den weiteren Verbleib des Gases im EU-Netz kann das Unternehmen nicht nachverfolgen.