16. September, 2024

Wirtschaft

Russisches Gericht blockiert Rückzug der Raiffeisen Bank International

Russisches Gericht blockiert Rückzug der Raiffeisen Bank International

Der geplante Ausstieg der Raiffeisen Bank International (RBI) aus Russland steht vor einer erheblichen Hürde: Ein russisches Gericht hat eine einstweilige Verfügung erlassen, die den Verkauf der Tochterbank der RBI in Russland untersagt. Diese Entwicklung bringt die Pläne der österreichischen Bank ins Stocken, obwohl sie eine bedeutende Präsenz im russischen Bankensektor hatte.

Die RBI erklärte, dass die heutige Entscheidung ihre Bemühungen verzögern werde. Das Unternehmen versprach jedoch, "mit allen rechtlichen Mitteln" gegen das Urteil vorzugehen, um den geplanten Rückzug weiterhin zu verfolgen.

Der Rückzug wird zusätzlich durch die Notwendigkeit erschwert, einen Käufer zu finden, der nicht von internationalen Sanktionen betroffen ist. Darüber hinaus wäre eine Genehmigung durch den russischen Präsidenten Wladimir Putin erforderlich.

In den letzten Monaten hat die RBI ihr Geschäft in Russland deutlich reduziert. Anfang 2023 wickelte sie noch rund 30 Prozent der Euro- und Dollar-Transfers aus Russland im SWIFT-System ab. Gegenwärtig beschränken sich Fremdwährungs-Transaktionen jedoch fast ausschließlich auf einige internationale Kunden.

Interessanterweise erwirtschaftet die RBI trotz der Einschränkungen weiterhin erhebliche Gewinne in Russland. Im ersten Halbjahr 2023 erzielte sie dort nach Steuern 705 Millionen Euro, was etwa der Hälfte des gesamten Konzerngewinns entspricht.