Entgegen der Erwartungen fließt weiterhin russisches Gas durch die Leitungen nach Österreich, trotz der Ankündigung eines Lieferstopps seitens Gazprom. Der österreichische Netzbetreiber Gas Connect meldet nur eine geringe Reduktion der Gasmenge in der letzten Woche. Trotz eines vorherigen Rechtsstreits zwischen Gazprom und dem österreichischen Energiekonzern OMV, der zu einem Stillstand der Lieferungen führen sollte, scheint das Gas seinen Weg nach Österreich zu finden. Gas Connect erklärt, dass es offenbar genügend Abnehmer am zentralen Verteilungspunkt Baumgarten gibt, die das ankommende Gas aufnehmen. Die Identität dieser Handelspartner bleibt im Verborgenen, da die Geschäfte bilateral oder über die Börse abgewickelt werden. Der Gaspreis in Österreich hat nur einen leichten Anstieg verzeichnet und bleibt für Käufer attraktiv. 'Auch Gazprom will weiter Geld verdienen', fügt der Sprecher von Gas Connect hinzu. Ein bedeutender Wendepunkt steht im Dezember bevor, wenn der Transitvertrag für den Gastransport durch die Ukraine ausläuft. Österreich bleibt jedoch optimistisch, auch ohne diesen Vertrag im Winter nicht im Kalten stehen zu müssen. Bundeskanzler Karl Nehammer versicherte der Bevölkerung kürzlich auf der Plattform X: 'Niemand wird im Winter frieren, keine Wohnung wird kalt bleiben.'