24. September, 2024

Politik

Russisches Aufklärungsflugzeug verletzt japanischen Luftraum: Japan reagiert mit Warnfackeln

Russisches Aufklärungsflugzeug verletzt japanischen Luftraum: Japan reagiert mit Warnfackeln

Japan hat am Montag ein russisches Aufklärungsflugzeug durch den Einsatz von Leuchtfackeln aus seinem nördlichen Luftraum vertrieben. Verteidigungsminister Minoru Kihara gab bekannt, dass die russische Il-38 dreimal innerhalb einer fünfstündigen Flugzeit den japanischen Luftraum über der Rebun-Insel nördlich von Hokkaido verletzt hat, jeweils für bis zu einer Minute. Dabei handelte es sich um eine Antwort auf die zunehmenden Militäraktivitäten in der Region, die möglicherweise im Zusammenhang mit einem kürzlich angekündigten gemeinsamen Manöver von Russland und China stehen.

Am Vortag umkreiste eine gemeinsame Flotte chinesischer und russischer Kriegsschiffe die nördlichen Küsten Japans. Zur Abwehr der Luftraumverletzung wurden japanische F-15 und F-35 Kampfjets eingesetzt, die erstmals Leuchtfackeln verwendeten, nachdem das russische Flugzeug auf herkömmliche Warnungen nicht reagierte. Verteidigungsminister Kihara bezeichnete den Vorfall als „äußerst bedauerlich“ und betonte, dass Japan auf diplomatischem Wege scharf bei Russland protestierte und präventive Maßnahmen forderte.

Japan bleibt wachsam und will seine Überwachungs- und Warnoperationen fortsetzen. Der Einsatz von Leuchtfackeln sei eine legitime Reaktion auf solche Vorfälle, die Japan bei zukünftigen Luftraumverletzungen ohne Zögern anwenden werde. Die Verteidigungsbehörden Japans sind zunehmend besorgt über die wachsende militärische Zusammenarbeit zwischen China und Russland sowie über Chinas intensivere Aktivitäten in der Nähe japanischer Gewässer und des Luftraums.

Bereits im September flogen russische Militärflugzeuge um den südlichen japanischen Luftraum, und Ende August verletzte ein chinesisches Y-9 Aufklärungsflugzeug kurzzeitig den japanischen Luftraum. Zuletzt passierte der chinesische Flugzeugträger Liaoning, begleitet von zwei Zerstörern, zwischen den westlichsten japanischen Inseln Yonaguni und Iriomote und drang dabei in die Nähe japanischer Gewässer ein.

Zwischen April 2023 und März 2024 hat die japanische Luftwaffe etwa 669 Alarmstarts durchgeführt, wovon rund 70 % gegen chinesische Militärflugzeuge gerichtet waren, jedoch keine Luftraumverletzungen beinhalteten. Der territoriale Streit mit Russland über eine Gruppe von Inseln, die die Sowjetunion am Ende des Zweiten Weltkriegs von Japan erobert hatte, erschwert weiterhin das Verhältnis beider Länder und verhindert die offizielle Beendigung ihrer Kriegshandlungen.