Die kürzlich bekannt gewordene Ölkatastrophe im Schwarzen Meer, bei der aufgrund eines Sturms Mitte Dezember zwei ältere Tanker schwer beschädigt wurden, zeigt ein weniger dramatisches Ausmaß als ursprünglich angenommen. Nach aktuellen Ermittlungen des russischen Verkehrsministeriums beläuft sich die ausgetretene Ölmenge auf etwa 2.400 Tonnen, was wesentlich unter den anfänglich prognostizierten Zahlen liegt. Diese erste Einschätzung basierte auf den Berichten eines der Tankerkapitäne und ging von einer Gesamtladung von rund 9.200 Tonnen Ölprodukten aus.
Der Unglücksort, nahe des beliebten Sommerortes Anapa, wird derzeit von über 10.000 Mitarbeitern aufgeräumt, die zähflüssiges, stark riechendes Schweröl von den Stränden entfernen. Die Umweltfolgen sind dennoch gravierend und forderten bereits zahlreiche Opfer unter Delfinen, Schweinswalen und Seevögeln.
Ein Anzeichen der systemischen Herausforderungen ist die Ladung des gesunkenen Tankers: schweres M100-Öl, das bei 25 Grad Celsius verhärtet und nicht wie leichtere Öle an der Wasseroberfläche treibt, sondern am Meeresboden oder in der Wassersäule verbleibt. Weltweit gibt es keine bewährten Technologien zur Entfernung dieser Ölart, weshalb der Fokus auf der Reinigung der Uferbereiche liegt.