Der russische Gasfluss nach Europa über die Ukraine wurde gestoppt, was besonders für einige zentraleuropäische Länder spürbar wird. Grund ist Kiews Entscheidung, Transite, die Moskaus Krieg finanzieren, nicht mehr zuzulassen. Der Lieferstopp erfolgt nach dem Auslaufen eines zentralen Transitvertrags, dessen Nichterneuerung von beiden Seiten bestätigt wurde. Der Weg über die Ukraine war trotz des bestehenden Krieges eine Konstante in Europas Energieversorgung. Obwohl diese Route nur 5 % des Bedarfs abdeckt, sind die Auswirkungen auf den Energiemarkt signifikant. Besonders in Anbetracht der Tatsache, dass die Region ihre Winterreserven schnell aufbraucht, kommt zusätzlicher Druck auf die Gasversorgung. Durch die bevorstehende Abschaltung sind die Gaspreise in einem ohnehin angespannten Markt drastisch angestiegen. Russlands Gazprom stoppte die Lieferungen, nachdem der fünfjährige Transitvertrag endete. Dies geschah laut Darstellung des Unternehmens aufgrund fehlender technischer und rechtlicher Möglichkeiten, die auf die explizite Weigerung der Ukraine zur Vertragsverlängerung zurückzuführen seien. Das ukrainische Energieministerium bestätigte, dass die russischen Lieferungen zum lokalen Beginn des neuen Jahres zum Erliegen kamen. Auch der slowakische Netzbetreiber vermeldete den Stopp des Gastransits. Dieser Lieferstopp unterstreicht die anhaltende Abhängigkeit der Europäischen Union von russischem Erdgas, trotz der vorsätzlichen Bemühungen, diese bis 2027 zu beenden. Während einige Länder alternative Lösungen suchten, führten politische Verhandlungen bislang zu keinem Ergebnis. Obwohl die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen den Transitstopps wenig Einfluss auf die regionalen Energiemärkte zuspricht, sind insbesondere Länder wie die Slowakei und Ungarn betroffen, die leidenschaftlich für die Fortsetzung der Lieferungen kämpften. Experten wie Jonathan Stern vom Oxford Institute for Energy Studies erwarten, dass insbesondere die Slowakei nach einer Übereinkunft suchen muss, um Gaslieferungen aufrechtzuerhalten. Zumal sich Europa einem immer enger werdenden globalen Gasmarkt gegenüber sieht, bei dem die Referenzpreise für 2024 ein Rekordniveau erreicht haben.