18. September, 2024

Politik

Russische Spionageaktivitäten in Deutschland intensiviert

Russische Spionageaktivitäten in Deutschland intensiviert

Die russischen Geheimdienste haben ihre Spionageaktivitäten im Zusammenhang mit der deutschen Unterstützung der Ukraine und der Bundeswehr verstärkt. Der Militärische Abschirmdienst (MAD) betont in seinem aktuellen Jahresbericht, dass sich das strategische Interesse der russischen Dienste zunehmend auf die taktische Ebene verlagert hat. Der Bericht wurde am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur vorgelegt. Von besonderem Interesse für die russische Seite ist es, Informationen über die militärische Hilfe zu gewinnen, die Deutschland der seit Februar 2022 von Russland angegriffenen Ukraine zukommen lässt. Dazu zählen Details über Waffentransportrouten, Einsatzverfahren und Taktiken westlicher Waffensysteme. Diese Informationen sind für Russland von entscheidender Bedeutung, um einen Vorteil auf dem Gefechtsfeld zu erlangen. Neben der Ukraine-Hilfe geraten auch die Fähigkeiten der Bundeswehr zur Landes- und Bündnisverteidigung wieder verstärkt in das Visier der russischen Nachrichtendienste. Die mögliche Sabotage kritischer Infrastruktur und verteidigungswichtiger Anlagen in Deutschland bleibt dabei eine ernst zu nehmende Bedrohung, wie der MAD betont. Die Präsidentin des MAD, Martina Rosenberg, unterstreicht in dem Bericht die Notwendigkeit, die Abwehrfähigkeiten gegen bestehende Bedrohungen zu stärken. Ein zentrales Ziel sei es, die Bundeswehr kriegstüchtig zu machen. Trotz der Relevanz dieser Aufgaben steht der MAD vor internen Herausforderungen. Zwar erhielt der Dienst zusätzliche Stellen, doch aufgrund fehlender Haushaltsmittel können viele Posten nicht besetzt werden. Seit dem 1. Januar 2024 verfügt der MAD über 2131 Dienstposten, im Vergleich zu 1917 im Jahr 2023. Dennoch bleibt eine untere dreistellige Anzahl dieser Stellen unbesetzt.