08. September, 2024

Politik

Russische Regierung stuft „Bild auf Russisch“ als „ausländischen Agenten“ ein

Russische Regierung stuft „Bild auf Russisch“ als „ausländischen Agenten“ ein

Die russische Justiz hat den russischen Online-Ableger der "Bild"-Zeitung als „ausländischen Agenten“ eingestuft. Laut einer Mitteilung der Staatsagentur Tass wird "Bild auf Russisch" beschuldigt, unzutreffende Informationen über die russische Politik und die Streitkräfte verbreitet zu haben. Die „Bild“-Gruppe sieht darin einen klaren Versuch, freien Journalismus zu verhindern.

Ferner wird dem Medienunternehmen vorgeworfen, sich gegen die sogenannte „militärische Spezialoperation“ in der Ukraine ausgesprochen zu haben. Moskau nutzt diesen Begriff, um seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu beschönigen. Die Einstufung als „ausländischer Agent“ sei zudem ein Versuch, die Verbreitung von Berichten und Materialien anderer internationaler Journalisten zu unterbinden.

Die „Bild“-Gruppe reagierte empört und betonte, dass diese Maßnahme ein vergeblicher Versuch sei, unabhängigen Journalismus zu unterdrücken. Ein Sprecher der Gruppe wertete die Einstufung als Kompliment für die erfolgreiche Arbeit des Teams um Maksim Kurnikow. Diese Reaktionen zeigen, dass die „Bild“ ihre kritische Berichterstattung trotz der Repressalien fortsetzen will.

Seit 2022 produziert „Bild auf Russisch“ regelmäßig Inhalte in russischer Sprache, inklusive einer eigenen Nachrichtensendung und Interviews auf Youtube. Der Youtube-Kanal wird von Maksim Kurnikow, dem ehemaligen stellvertretenden Chefredakteur von Echo Moskau, moderiert und hat bereits über 330.000 Follower sowie mehr als 100 Millionen Videoviews. Auch auf Telegram erfreut sich das Angebot mit über 60.000 Nutzern großer Beliebtheit.