Die Zentralbank Russlands hat in ihrer jüngsten Mitteilung entschieden, ihren Leitzins stabil bei 21 Prozent zu belassen. Volkswirte hatten bereits prognostiziert, dass sich an dem Zinssatz vorerst nichts ändern würde. Zuletzt erfuhr der Leitzins im Oktober eine Anpassung nach oben. Die Notenbank verfolgt mit der Zinspolitik das Ziel, die Inflation zu senken.
Nach Angaben der Bank liegt die Inflationsrate aktuell bei 9,5 Prozent, wobei die endgültigen Zahlen für Januar noch ausstehen. Die Notenbank kommentierte, dass der Inflationsdruck nach wie vor erheblich sei und das Nachfragewachstum im Inland weiterhin die Produktionskapazitäten für Waren und Dienstleistungen übersteige. Zusätzlich beeinträchtigen Angebotsengpässe die wirtschaftliche Lage, verursacht durch Faktoren wie den Ukraine-Konflikt, der zu einem Arbeitskräftemangel und steigenden Löhnen führt, sowie durch den Ausbau der Rüstungsproduktion.
Das oberste Kontrollorgan der russischen Finanzpolitik deutete an, dass eine zukünftige Erhöhung der Leitzinsen möglich ist, um dem inflationsbedingten Druck entgegenzutreten. Die Möglichkeit einer Zinsanpassung werde bei der nächsten Sitzung erneut geprüft, wobei der Fokus auf dem Rückgang und der Stabilität der Inflation liegt. Laut Notenbank erfordert das Basisszenario zur Erreichung des Inflationsziels von 4 Prozent langfristig strikte finanzpolitische Maßnahmen, welche bereits über die ursprünglich für Oktober prognostizierten Zeitrahmen hinausgehen könnten.
Für das laufende Jahr prognostiziert die Notenbank eine Inflationsrate zwischen 7 und 8 Prozent, mit dem Plan, das endgültige Ziel bis 2026 erreichen zu können. Trotz der Bemühungen bestehen weiterhin signifikante Aufwärtsrisiken für die Inflation.