03. Januar, 2025

Wirtschaft

Russische Gaskrise: Drohender Transitstopp lässt Preise ansteigen

Russische Gaskrise: Drohender Transitstopp lässt Preise ansteigen

Die Preise für Erdgas in Europa erreichten erstmals seit über einem Jahr die Marke von 50 Euro, was einem Gegenwert von 52 Dollar entspricht. Diese Preisspirale resultiert aus Anzeichen, dass die russischen Gaslieferungen über die Ukraine ab Mittwoch eingestellt werden könnten. Grund dafür ist das bevorstehende Auslaufen eines Transitabkommens, das vor Russlands großangelegtem Einmarsch in die Ukraine unterzeichnet wurde. Beunruhigend ist, dass die Erstanmeldungen für Gas an der Sudzha-Einspeisestation an der Grenze zwischen Russland und Ukraine auf null gesetzt sind. Dies ist das erste klare Anzeichen dafür, dass die jahrzehntelang bedeutende Route russischen Gases in die EU über die Ukraine zum Jahreswechsel enden wird.

In einem letzten Versuch, den drohenden Lieferstopp abzuwenden, forderte der slowakische Premierminister Robert Fico, ein als populistisch geltender Politiker, der kürzlich Wladimir Putin in Moskau traf, die EU-Exekutive auf, das herannahende Ende der Lieferungen zu adressieren. Sein Argument: Die wirtschaftlichen Konsequenzen für die EU würden jene für Russland übersteigen. Doch er sieht sich dem Vorwurf aus Kiew ausgesetzt, geheime Vereinbarungen mit dem Kreml getroffen zu haben. Von Seiten der EU hieß es bislang gelassen, die Energiesicherheit des Staatenbundes sei nicht gefährdet. Vielmehr habe man sich seit 2022 intensiv um die Diversifizierung der Energiequellen bemüht, insbesondere durch gesteigerte Importe von Flüssigerdgas, prominent aus den USA.