Nach Informationen der europäischen Sicherheitsdienste könnte Russland ab dem Jahr 2028 die Verteidigungsbereitschaft der Europäischen Union auf die Probe stellen. Dies erklärte die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas, frühere estnische Regierungschefin, bei einer Konferenz der Europäischen Verteidigungsagentur in Brüssel. Sie betonte, dass die EU nicht nur finanzielle Mittel einsetzen müsse, um einen Krieg zu verhindern, sondern sich auch strategisch auf mögliche militärische Auseinandersetzungen vorbereiten solle. Kallas machte deutlich, dass die unzureichenden Investitionen Europas in seine militärischen Fähigkeiten ein gefährliches Signal an potenzielle Aggressoren senden könnten. In diesem Zusammenhang gestand sie sogar dem früheren US-Präsidenten Donald Trump zu, dass Europa seine Verteidigungsausgaben erheblich steigern müsse. Während die EU-Staaten durchschnittlich nur 1,9 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts dafür aufbringen, belaufen sich Russlands Verteidigungsausgaben auf neun Prozent. Obwohl Kallas keine spezifischen Details zu den russischen Plänen preisgab, unterstrich sie die Bedeutung der Ukraine als Zeitpuffer für die EU, indem diese einen Großteil der russischen Aggression im Abwehrkampf binde. Zur Unterstützung der Ukraine arbeitet die EU derzeit an einem 16. Sanktionspaket gegen Russland und strebt eine effektivere Nutzung eingefrorener russischer Vermögenswerte an. Kallas bezifferte die bisherige militärische Unterstützung der EU-Staaten auf rund 50 Milliarden Euro. Zusätzlich werde Europa bis zum kommenden Monat 75.000 ukrainische Soldatinnen und Soldaten ausgebildet haben, um die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine weiter zu stärken.