Die Hafenstadt Odessa wurde erneut Ziel eines heftigen russischen Angriffs. Laut ukrainischen Berichten sind zehntausende Einwohner der Stadt von grundlegender Infrastruktur abgeschnitten. Bürgermeister Hennadij Truchanow beschreibt die Angriffe als 'massiv' und weist auf die Auswirkungen auf dicht besiedelte Teile Odessas hin: Mehr als 250.000 Menschen sind vom Stromnetz getrennt. Mindestens vier Personen seien dabei verletzt worden.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gibt zu bedenken, dass das zivile Energieversorgungssystem der Stadt wieder ins Visier genommen wurde. Selenskyj zog auf der Plattform X Parallelen zu einem Treffen in Riad zwischen den Außenministern der USA und Russlands, wo Sergej Lawrow die Vorwürfe solcher Angriffe bestritt. Der ukrainische Präsident betonte die notwendige Wachsamkeit und den politischen Druck, um weiteren Schaden abzuwenden.
Parallel zur Situation in Odessa vermeldete die ukrainische Flugabwehr nächtliche Drohnenangriffe durch Russland. Dabei wurden 167 Drohnen registriert, von denen 106 abgeschossen wurden. Auch die Stadt Sumy wurde mit Raketen attackiert. In Russlands Regionen wie Samara berichteten Behörden über Luftalarme und einen Angriff auf eine Ölraffinerie in Sysran, jedoch ohne Verletzungen oder ernsthafte Schäden.
Zwischenzeitlich waren mehrere russische Flughäfen betroffen, als Starts und Landungen aus Sicherheitsgründen vorübergehend gestoppt wurden. Diese Maßnahmen wurden nach einigen Stunden wieder aufgehoben. Die Ukraine führt seit fast drei Jahren ihren Verteidigungskampf gegen die russische Invasion fort und zielt mit Angriffen auf kritische russische Infrastruktur ab, um die militärische Logistik der Gegenseite zu schwächen.