Der Russell 2000 ist einer der bekanntesten Small-Cap-Indizes der USA. ETFs auf diesen Index ermöglichen eine breite Diversifikation und bieten Potenzial für hohe Renditen – doch sie bergen auch Risiken.
Ein Überblick über die wichtigsten Produkte, ihre Performance und strategische Einsatzmöglichkeiten.
Was ist der Russell 2000?
Der Russell-2000-Index umfasst die 2.000 kleineren Unternehmen des US-Aktienmarktes, die unterhalb der Top 1.000 nach Marktkapitalisierung rangieren.
Zusammen repräsentieren sie etwa 10 % des gesamten US-Aktienmarktes. Zu den stärksten Sektoren des Index gehören:
- Technologie: 17,11 %
- Industrie: 15,66 %
- Gesundheitswesen: 15,23 %
- Finanzen: 14,03 %
Im Jahr 2024 konnte der Index eine Performance von +13 % erzielen, trotz einer erhöhten Volatilität im Vergleich zu Large-Cap-Indizes wie dem S&P 500.
Die führenden Russell-2000-ETFs im Vergleich
Für Anleger, die Zugang zu Small-Caps suchen, bieten ETFs auf den Russell 2000 eine attraktive Option. Vier der bekanntesten Fonds für deutsche Anleger sind:
ETF-Name | Fondsvolumen | Kostenquote (TER) | 3-Jahres-Performance | Ausschüttungspolitik |
---|---|---|---|---|
Amundi Russell 2000 ETF-C | 1,25 Mrd. USD | 0,35 % | +16,75 % | Thesaurierend |
Xtrackers Russell 2000 UCITS ETF 1C* | 2,06 Mrd. USD | 0,33 % | +6,39 % | Thesaurierend |
Invesco Russell 2000 UCITS ETF | 304 Mio. USD | 0,25 % | +6,55 % | Thesaurierend |
SPDR Russell 2000 US Small Cap ETF | 4,78 Mrd. USD | 0,30 % | +6,37 % | Thesaurierend |
Der Amundi Russell 2000 ETF-C sticht durch seine starke Performance hervor, ist jedoch mit einer Kostenquote von 0,35 % teurer als andere Fonds. Der Invesco Russell 2000 UCITS ETF überzeugt mit niedrigen Verwaltungskosten (0,25 %), verfügt jedoch über ein vergleichsweise kleines Fondsvolumen.
Warum Small-Caps ins Portfolio gehören
Studien zeigen, dass Small-Cap-Aktien langfristig höhere Renditen erzielen können. Zwischen 1926 und 2013 übertrafen sie Large-Caps im Durchschnitt um 2,22 % pro Jahr.
Darüber hinaus bieten Small-Caps Diversifikationsvorteile:
- Sie korrelieren weniger stark mit Large-Cap-Indizes wie dem S&P 500.
- Sie ermöglichen den Zugang zu Sektoren und Unternehmen, die in Large-Cap-Indizes oft unterrepräsentiert sind.
Portfolio-Gewichtung
Eine marktgerechte Gewichtung von etwa 20 % Small-Cap-Anteil im Portfolio wird von Experten empfohlen. Dies entspricht dem ungefähren Anteil von Nebenwerten am US-Aktienmarkt.
Anleger mit höherer Risikobereitschaft könnten eine stärkere Gewichtung in Erwägung ziehen, während konservative Strategien eine geringere Allokation bevorzugen sollten.
Risiken und Herausforderungen von Small-Cap-Investments
Erhöhte Volatilität
Small-Caps weisen eine höhere Schwankungsanfälligkeit auf. Der Russell 2000 hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten eine Volatilität von durchschnittlich 18 % verzeichnet, verglichen mit etwa 13 % beim S&P 500.
Währungsrisiken
Für europäische Anleger kann der Wechselkurs des US-Dollars zur Euro-Performance der Fonds beitragen oder sie mindern. ETFs mit Währungsabsicherung können diese Risiken verringern, sind jedoch in der Regel teurer.
Markteintrittszeitpunkt
Small-Caps haben historisch besonders nach wirtschaftlichen Abschwüngen starke Renditen erzielt. Anleger sollten den Marktzyklus im Blick behalten, da Small-Caps in konjunkturellen Schwächephasen tendenziell schwächer abschneiden.
Strategien für den Russell-2000-ETF
Core-Satellite-Ansatz
Eine bewährte Methode ist der Core-Satellite-Ansatz:
- Der Kern des Portfolios besteht aus einem diversifizierten Russell-2000-ETF.
- Satelliten bestehen aus gezielten Positionen in spezialisierten Sektoren oder Regionen.
Rebalancing und Risikomanagement
Ein regelmäßiges Rebalancing – beispielsweise im Quartalsrhythmus – hilft, das Portfolio im Gleichgewicht zu halten. Für Small-Caps könnten Stop-Loss-Grenzen von 15–20 % eingesetzt werden, um das Risiko zu begrenzen.
Sind Russell-2000-ETFs die richtige Wahl?
Russell-2000-ETFs bieten eine effektive Möglichkeit, in dynamische Nebenwerte des US-Marktes zu investieren. Die höhere Renditechance wird jedoch von einer erhöhten Volatilität begleitet, die durch ein strukturiertes Risikomanagement ausgeglichen werden sollte.
Mit einer strategischen Gewichtung von etwa 20 % Small-Caps im Portfolio und einer konsequenten Überwachung können Anleger die Vorteile von Nebenwerten nutzen, ohne unnötige Risiken einzugehen. Wer Small-Caps in sein Portfolio integriert, erschließt eine wichtige und oft unterschätzte Dimension des US-Marktes.