Die indische Rupie steht weiterhin in der Nähe ihrer historischen Tiefstände. Hintergrund sind die stabilen Erwartungen, dass die US-Notenbank Federal Reserve im kommenden Jahr die Zinssätze nur behutsam senken wird. Die langfristigen US-Renditen befinden sich auf mehrmonatigen Höchstständen und tragen so zur Stärke des US-Dollars bei.
Die einmonatige nicht-lieferbare Terminkontrakt-Rate zeigt die Rupie bei 85,20-85,21 pro Dollar, nahezu unverändert gegenüber dem Stand am Dienstag, als sie ein Rekordtief von 85,2075 erreichte. Seit die Rupie Mitte Oktober unter die Marke von 84 fiel, scheint der Abwärtstrend unaufhaltsam.
Die Verlangsamung des Wirtschaftswachstums in Indien, verhaltene Kapitalzuflüsse, die restriktive Geldpolitik der Fed und Besorgnis über die Handelspolitik des designierten US-Präsidenten Donald Trump haben die Währung stark unter Druck gesetzt. Wiederholte Rekordtiefs der Rupie könnten noch deutlicher ausfallen, wenn nicht die Reserve Bank of India regelmäßig interveniert hätte.
Srinivas Puni, Geschäftsführer bei QuantArt Market Solutions, beobachtet: "Der USD/INR-Kurs steigt kontinuierlich, auch wenn die RBI-Intervention die Bewegung noch begrenzen könnte." Angesichts der Stärke des Dollars sollte der Kurs eigentlich bei 86,50-87+ liegen.
Der Dollar hat im Vergleich zu den wichtigsten Konkurrenten und asiatischen Währungen Boden gutgemacht, unterstützt durch die steigenden Renditen von US-Staatsanleihen seit Trumps Wahlsieg im frühen November. Trumps Pläne zur Deregulierung, Steuerreduzierungen und Zöllen versprechen nicht nur Wachstum, sondern auch Inflation, was Anleger veranlasst, höhere Renditen zu fordern.
Angesichts der unsicheren Inflationsprognosen signalisierte die US-Notenbank, dass die Zahl der Zinssenkungen 2025 geringer ausfallen könnte als zuvor angenommen. Fed-Chef Jerome Powell bestätigte, dass Zentralbank-Mitarbeiter und -Politiker anfangen, Trumps mögliche Auswirkungen auf die Inflation zu bedenken.