Die indische Rupie könnte am Dienstag in neue Tiefen stürzen, da wirtschaftliche Gegenwinde den Kursverlauf bestimmen. Bereits unter Druck durch lahmende Wirtschaftszahlen, unruhigen Kapitalfluss und die Stärke der US-Währung, muss sich die Rupie zudem mit einem unerwartet hohen Handelsdefizit auseinandersetzen. Das Defizit kletterte im November auf ein Rekordhoch, was Experten Sorge bereitet.
Ein Blick auf den Ein-Monats-Non-Deliverable-Forward zeigt, dass die Rupie mit einem Kurs von 84,88 bis 84,90 gegenüber dem US-Dollar eröffnen könnte, nach 84,8625 in der vorherigen Sitzung. Vergangenen Donnerstag hatte sie bereits ein Allzeittief von 84,88 erreicht.
Die Wurzeln dieses Rekorddefizits liegen in den gestiegenen Goldimporten und schwachen Exporten. Ein Wechselkurs-Händler prognostiziert, dass der Trend der schleichenden Abwertung weiter anhalten wird. Ein Durchbrechen der Marke von 85 könnte zudem zu erhöhter Absicherung auf den Märkten führen.
Die Zahlen zum Handelsdefizit – 37,84 Milliarden US-Dollar im Vergleich zu 27,14 Milliarden im Vormonat – verzeichnen einen starken Anstieg, deutlich über den 23,9 Milliarden, die Ökonomen erwartet hatten. Während der Anstieg bei den Goldimporten temporär sein könnte, spiegelt die Schwäche bei den Exporten anhaltende Handelskonflikte wider. Ökonomen von Nomura heben hervor, dass die Handels-, insbesondere Zins-Politik des designierten US-Präsidenten Trump zu diesem Missstand beitragen könnte.
Parallel verharren die indischen Wirtschaftsdaten in einer Abkühlungsphase, was potenzielle ausländische Investoren abschreckt. Die Anleger sind in diesem Quartal womöglich Nettoverkäufer indischer Aktien, was zusätzlichen Druck ausübt.
Unterdessen steht das zweitägige Treffen der US-Notenbank Federal Reserve bevor. Eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte wird allerorts erwartet, was der globalen Dynamik zusätzliche Spannung verleiht.