Der indische Aktienmarkt sah sich am Donnerstag mit einem Rückgang der Rupie konfrontiert, die nahe an ihrem historischen Tiefstwert schloss. Auslöser waren verstärkte Portfolioabflüsse aus dem Ausland und der Monatsendbedarf von Importeuren nach US-Dollar. Glücklicherweise konnte die Zentralbank durch Interventionen die Verluste in Grenzen halten.
Die Rupie beendete den Handelstag bei einem Kurs von 84,4850 gegenüber dem Dollar und fiel somit knapp tiefer als im vorherigen Handel bei 84,4525. Erst letzte Woche hatte die Rupie ihren Tiefpunkt bei 84,5075 erreicht. Parallel dazu mussten die bedeutenden indischen Aktienindizes BSE Sensex und Nifty 50 Einbußen von jeweils etwa 1,5 Prozent hinnehmen, belastet durch Kursverluste bei Schwergewicht-IT-Unternehmen.
Zudem hielten sich ausländische Banken bedeckt, während staatliche Banken überwiegend im Auftrag der Reserve Bank of India im Handel präsent waren, um potenzielle Verluste aufzufangen. Die Zentralbank hat in letzter Zeit vermehrt in den Markt eingegriffen, um die Rupie beim wichtigen Unterstützungsniveau von 84,50 zu stabilisieren.
Auf internationaler Ebene erholte sich der Dollar-Index auf 106,3, nachdem er am Mittwoch noch den größten täglichen Rückgang seit August verzeichnet hatte. Ein starker Euro, geprägt durch optimistische Äußerungen eines Mitglieds der Europäischen Zentralbank sowie Rebalancing-Ströme zum Monatsende, dürften dem Dollar zugesetzt haben, erklärte die ING Bank.
In der Zwischenzeit haben sich Investoren verstärkt gegen asiatische Schwellenländerwährungen, einschließlich der Rupie, abgesichert, besorgt über die politischen Schritte der kommenden US-Regierung. Alle Augen richten sich nun auf die Veröffentlichung der indischen BIP-Daten für das Quartal Juli bis September am Freitag. Diese Zahlen werden den Anlegern einen klareren Einblick in das wirtschaftliche Tempo der Nation geben, das ebenfalls zu Auslandsabflüssen aus den lokalen Aktien beigetragen hat.