Die indische Rupie schloss am Donnerstag erneut auf einem historischen Tiefstand ab und markierte damit die achte Sitzung in Folge mit einem Minus. Der stets wachsende Abstand zwischen den Terminkursen im NDF-Markt und den direkten Termingeschäften setzt die Währung stark unter Druck. Mit einem Schlusskurs von 85,7525 gegenüber dem US-Dollar verbuchte die Rupie einen Rückgang von 0,1% im Tagesverlauf. Obwohl sie zwischenzeitlich auf 85,79 fiel, verhinderte vermutlich eine gezielte Intervention der Reserve Bank of India (RBI) tiefere Verluste. Händler beobachteten Dollar-Verkäufe durch staatliche Banken, die vor allem nahe der Marke von 85,78-85,79 aufmerksam agierten. Bereits in der Vorwoche hatte die RBI bei diesen Kursniveaus kräftig interveniert, als die Rupie auf ein Allzeittief von 85,8075 abrutschte. Trotzdem blieben die Fortschritte anderer asiatischer Währungen ohne spürbare Unterstützung für die Rupie angesichts starker Dollarnachfrage. Banken nutzten Arbitragemöglichkeiten zwischen dem NDF- und dem Onshore-OTC-Markt, was die Prämien für Forward-Geschäfte in die Höhe trieb. Die Forward-Prämien sanken später im Tagesverlauf, dank Käufen und Verkäufen durch staatliche Banken, wahrscheinlich im Auftrag der RBI. Diese kaufte sich auf dem Spotmarkt ein und sicherte die Rupie auch durch Swapgeschäfte ab, um die Liquidität nicht zu beeinträchtigen und die Währungsreserven zu schonen. Kurzfristig erwartet der Markt, dass die Rupie in einer Spanne zwischen 85,30 und 85,80 handelt, machte Amit Pabari von der FX-Beratung CR Forex deutlich. Analysten sehen die Währung weiterhin durch starke globale und lokale Herausforderungen belastet, darunter der robuste Dollar und Sorgen um das verlangsamte wirtschaftliche Wachstum Indiens.