Der indische Rupie verzeichnete einen neuen historischen Tiefstand, ausgelöst durch eine anhaltend hohe Nachfrage nach US-Dollar seitens der Importeure und Spekulanten. Diese Situation wird zusätzlich verschärft durch die mit Spannung erwartete Entscheidung der Federal Reserve zur Geldpolitik. Der aktuelle Kurs fiel auf 84,9325 und übertraf damit das vorherige Tief aus der letzten Handelssitzung. Währungshändler bemerken einen „natürlichen Dollarmangel", der die Rupie unter Druck setzt. Allgemein erwartet man eine Fortsetzung der Stärkung des Dollar gegenüber der Rupie, was auf verstärkte Zukäufe in Erwartung der Fed-Entscheidung schließen lässt. Die Rupie steht auch aufgrund von Sorgen um das Wirtschaftswachstum Indiens und die Stärke des Dollars seit Donald Trumps Wahlsieg unter Druck. Zuletzt kam es in Folge eines im November auf Rekordhöhe gestiegenen Handelsdefizits zu weiteren Belastungen. Zusätzlich zu den negativen Handelssalden verlangsamen sich die Kapitalzuflüsse, was dazu führt, dass ein großes Leistungsbilanzdefizit für das laufende Quartal prognostiziert wird. Gemäß den Daten der IDFC First Bank beträgt das Defizit von Oktober bis 6. Dezember 38,9 Milliarden US-Dollar, verglichen mit einem Überschuss von 9,6 Milliarden US-Dollar im dritten Quartal. Laut Prognosen der Bank könnte der Rupie-Kurs bis März 2025 auf 85,50 und bis September desselben Jahres auf 86,00 fallen. Auch andere asiatische Währungen, wie der indonesische Rupiah, verbuchten Verluste, wobei dieser um 0,4 % nachgab. Der Dollar-Index lag stabil bei 106,9, während die Marktteilnehmer die Entscheidung der Fed abwarten, die voraussichtlich den Leitzins um 25 Basispunkte senken wird. Der Fokus liegt dabei auf möglichen restriktiveren Anpassungen der Zinserwartungen der Fed für das kommende Jahr.