Der australische Immobilienriese REA Group, mehrheitlich im Besitz von Rupert Murdochs News Corp, hat seine Pläne zur Übernahme des britischen Konkurrenten Rightmove aufgegeben. Der letzte Übernahmevorstoß im Wert von 6,2 Milliarden Pfund wurde abgelehnt.
REA bestätigte, dass sie kein festes Angebot für Rightmove abgeben wird, was zu einem Kurssturz von 7% bei den Aktien des im FTSE 100 gelisteten Immobilienportals führte. REA äußerte seine Enttäuschung über das Engagement des Board of Directors von Rightmove und behauptete, dies habe die Fähigkeit zur Abgabe eines Gebots vor der Frist am Montag um 17 Uhr beeinträchtigt.
Am Montag hatte Rightmove mitgeteilt, dass eine vierte Offerte von REA im Wert von 781 Pence pro Aktie abgelehnt wurde. Man hielt das Angebot für unattraktiv und wertete es als erhebliche Unterbewertung der künftigen Perspektiven von Rightmove.
REA-CEO Owen Wilson betonte: „Vor dem Hintergrund verschärften globalen Wettbewerbs haben wir das Board von Rightmove kontaktiert, weil wir fest an die Möglichkeit glaubten, einen weltweit diversifizierten Marktführer im digitalen Immobiliensektor zu schaffen. Doch das begrenzte Engagement von Rightmove hat uns dabei behindert, ein festes Angebot im verfügbaren Zeitrahmen abzugeben.“
Er fügte hinzu: „Wir sind immer finanziell diszipliniert, wenn wir Übernahmen oder Reinvestitionen in unser Geschäft prüfen.“ Trotz mehrerer Treffen zwischen den Vorständen beider Unternehmen blieb Rightmove bei seiner Einschätzung, dass das vorgeschlagene Angebot nicht überzeugend sei.
Rightmove gewährt REA keinen Zugang zu vertraulichen Unternehmensdaten, da kein einziger Vorschlag von REA bisher ausreichend war, um einen solchen Zugang zu rechtfertigen. Die Entscheidung kam in Absprache mit den Aktionären zustande, die die Umsetzung des eigenständigen strategischen Plans von Rightmove bevorzugten.
Vor dem Rückzug von REA gab Andrew Fisher, der Vorsitzende von Rightmove, an: „Die letzten Wochen waren sehr störend und beunruhigend für unsere Kollegen. Sollten weitere Vorschläge folgen, fordere ich sie auf, diese fristgerecht einzureichen, um für Klarheit zu sorgen.“
Rightmove, das größte Online-Immobilienportal in Großbritannien, steht nun wieder auf eigenen Füßen, während REA, Australiens größtes Immobilienportal, die Übernahmepläne ad acta legen musste.