27. August, 2024

Politik

Rupert Murdoch und Donald Trump: Eine ungewöhnliche Allianz

Rupert Murdoch und Donald Trump: Eine ungewöhnliche Allianz

Rupert Murdochs Präsenz in Milwaukee markierte einen weiteren bemerkenswerten Wendepunkt in seiner komplexen Beziehung zu Donald J. Trump. Noch im Herbst 2020 vertraute er Freunden an, er halte Trump für zunehmend "verrückt" und eine "Gefahr" in einer zweiten Amtszeit. Zwei Jahre später unterstützte er Trumps wichtigsten Rivalen in den republikanischen Vorwahlen, Gouverneur Ron DeSantis, und nutzte seine immense Medienmacht zur Förderung von dessen Kampagne.

Doch am Dienstag reihten sich die 93-jährige Medienikone unter die Parteitreuen der Republikaner ein, was als Zeichen republikanischer Einheit interpretiert wurde. Murdochs seltene Teilnahme an der Konferenz stellte eine außergewöhnliche Wendung in seiner Beziehung zu Trump dar, dessen unerschütterliche Anhängerschaft besonders dem Murdoch-eigenen Kabelsender Fox News zu verdanken ist.

Die enge Bindung zwischen den beiden schien Ende 2020 irreparabel beschädigt. Fox News war der erste Sender, der Trumps Niederlage in Arizona verkündete und diese Aussage trotz vehementer Proteste von Trumps Lager nicht widerrief. Trumps Anhänger straften den Sender vorübergehend ab und ließen sich zu Anti-Fox-Slogans hinreißen.

Murdoch und sein Fox-Team eroberten ihr Publikum bald zurück, indem sie mehr Berichterstattung brachten, die Trumps Theorien über die gestohlene Wahl unterstützten. Doch dies hatte seinen Preis: Fox musste eine Rekord-Schadensersatzzahlung von 787 Millionen US-Dollar an Dominion Voting Systems leisten. Der Rechtsstreit führte auch zur Veröffentlichung peinlicher Textnachrichten, in denen Murdoch Trump herabsetzte. Trump reagierte auf seine Weise und bezeichnete Murdoch als "MAGA-hassenden Globalisten".

Ungeachtet dieser Spannungen erkannte Murdoch in der Dominion-Verhandlung an, dass es unklug wäre, Trumps treue Anhänger zu verärgern. Seit der Wahl 2020 hatten die beiden keinen Kontakt, bis Murdoch vor einigen Monaten seine Begeisterung für Gouverneur Doug Burgum aus North Dakota als Trumps Vizekandidaten kundtat. Trump erwähnte in einem Podcast, dass die beiden seitdem häufiger gesprochen hätten.

Trotz dieser neuen Kommunikation folgte Trump nicht allen Ratschlägen Murdochs. Er entschied sich für Senator J.D. Vance als seinen Vizekandidaten, während Burgum außen vor blieb. Bei der Konvention nahm Trump neben Tucker Carlson Platz, dem ehemaligen Fox-Moderator, der jahrelang ein treuer Gefolgsmann war.

Donald Trump Jr. kritisierte am Dienstag Fox News und Murdoch scharf. Er erklärte, es sei Zeit gewesen, in der man sich der Partei nur durch Loyalität zu Murdoch behaupten konnte – dies sei nun vorbei. Er fügte hinzu, dass er von Fox News boykottiert werde, obwohl der Sender feststellte, er werde bald in einer Sendung erscheinen.