Der indische Finanzmarkt steht vor neuen Herausforderungen, da die Nachfrage nach dem US-Dollar im nicht lieferbaren Terminmarkt (NDF) die Arbitragemöglichkeiten mit dem indischen Onshore-Markt deutlich erweitert hat. Diese Entwicklung setzt die indische Rupie unter zusätzlichen Druck und treibt sie beinahe auf ein neues Rekordtief, wie Händler am Donnerstag mitteilten.
Nachdem die Rupie auf 85,7900 pro US-Dollar gefallen war, lediglich knapp unterhalb ihres bisherigen Tiefs von 85,8075 vom letzten Freitag, begann sie den Tag bereits in einem schwächeren Ton. Der Monatsverlauf brachte wiederholt neue Rekordtiefs für die Rupie, verursacht durch die hohe Nachfrage nach dem Dollarindex sowie US-Staatsanleihen. Zudem verstärkten die sinkende Wachstumsrate Indiens, ein vergrößertes Handelsdefizit und ein Rückgang der Kapitalzuflüsse den Abwärtsdruck auf die Währung.
Spekulanten nutzen verstärkt das Interesse am Dollar im NDF-Markt gegenüber der Rupie, was wiederum attraktive Arbitragemöglichkeiten mit den lokalen Onshore-Over-the-Counter (OTC) Märkten geschaffen hat. Am Donnerstag war der einmonatige Dollar/Rupie-NDF-Kurs um 4-6 Paisa höher als der Onshore-OTC-Kurs, so Händler.
„Es sind nicht nur die Ein-Monats-Geschäfte, es gibt gute Arbitragemöglichkeiten über verschiedene Laufzeiten hinweg“, kommentierte der Leiter des Devisen- und Zinsgeschäfts einer Privatbank. Er betonte, dass die Differenz zwischen den beiden Kursen am Donnerstag zugenommen hatte. Offensichtlich ist der Jahresanfang von neuem Kapital im NDF-Markt geprägt.
Um von der Arbitrage zu profitieren, kaufen Marktteilnehmer Dollar/Rupie im Onshore-Markt, wodurch der Wert des Paares dort steigt, und verkaufen es dann im NDF-Markt. Solange es keine wesentliche Änderung im Dollar-Ausblick gibt, bleibt der Druck auf die Rupie bestehen, wie ein Währungshändler anmerkte.
Die Stärke des Dollarindex, der sich derzeit auf seinem höchsten Stand seit über zwei Jahren befindet, wird zusätzlich durch die Erwartungen gestützt, dass der US-Präsident Donald Trump die Handelszölle erhöhen könnte.