Deutschlands Bargeldlandschaft steht möglicherweise vor einem signifikanten Wandel. Die Abschaffung der Ein- und Zwei-Cent-Münzen könnte bald Wirklichkeit werden, falls ein Vorschlag des von der Bundesbank initiierten 'Nationalen Bargeldforums' umgesetzt wird. Hierbei sollen Barzahlungen gemäß einer Rundungsregel auf die nächsten fünf Eurocent auf- oder abgerundet werden. Der einflussreiche Zusammenschluss, bestehend aus Vertretern der Einzelhandels-, Bankensektoren sowie Verbraucherschützern, hat das Bundesfinanzministerium dazu ermutigt, sich für diese gesetzliche Regelung stark zu machen und sie rasch zu fördern. Ein Maßnahme, die auch das grüne Herzen einiger Wirtschaftsexperten höherschlagen lassen dürfte, da die Kosten für Produktion, Verpackung und Transport von Kleinmünzen in keinem Verhältnis zu ihrem Nennwert stehen. Laut Burkhard Balz von der Bundesbank könnte die Abschaffung dieser kleinen Nominale die Nutzung von Bargeld sowohl attraktiver als auch nachhaltiger gestalten. Dabei ist das im kommenden Februar ins Leben gerufene 'Nationale Bargeldforum' dafür bestrebt, Bargeld auch weiterhin als universelles Zahlungsmittel verfügbar zu halten. Die Idee des Rundens ist in Europa keineswegs neu. Länder wie Finnland, die Niederlande und Irland haben bereits entsprechende Regelungen umgesetzt – die kleinsten Cent-Münzen sind dort aus dem alltäglichen Zahlungsverkehr verbannt, dennoch bleiben sie als Zahlungsmittel offiziell gültig. Das Streben nach einer solchen Harmonisierung auf europäischer Ebene wäre notwendig, um die vollständige Abschaffung zu beschließen. Die öffentliche Meinung zeigt sich zustimmend: Viele Bürger halten die kleinen Kupfermünzen für unnötig. Umfragen wie das Eurobarometer belegen, dass die Mehrheit der EU-Bürger die Ein- und Zwei-Cent-Münzen als störend empfinden und sich für deren Abschaffung aussprechen. Tatsächlich gelangt ein erheblicher Anteil dieser Münzen erst gar nicht mehr in den Umlauf, sondern verstaubt in Sparschweinen oder geht schlicht verloren.
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Rundung im Zahlungsverkehr: Das Nationale Bargeldforum schlägt Neuerungen vor
