18. Oktober, 2024

Märkte

Ruhigere Gangart am Börsenfreitag nach EZB-Zinssenkung

Ruhigere Gangart am Börsenfreitag nach EZB-Zinssenkung

Nach einem weiteren Allzeithoch des DAX entschlossen sich die Anleger, den letzten Handelstag der Woche in gelassener Manier anzugehen. Der deutsche Leitindex erhöhte sich am frühen Freitagshandel nur geringfügig um 0,07 Prozent auf 19.597,16 Punkte und verharrte unter dem am Vortag erzielten Rekordniveau von beinahe 19.675 Zählern. Laut Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst von CMC Markets, wird die Marke von 19.500 Punkten zunehmend als attraktives Einstiegsniveau wahrgenommen.

Der MDax der mittelgroßen deutschen Unternehmen verbesserte sich zuletzt um 0,32 Prozent auf 27.239,45 Punkte, während der EuroStoxx 50 um 0,36 Prozent auf 4.965,15 Zähler zulegte.

Die Europäische Zentralbank hatte zuvor ihren Leitzins gesenkt und signalisierte, künftige konjunkturelle Entwicklungen abzuwarten. Ulrich Stephan von der Postbank sieht hierin das Potenzial für eine noch expansivere Geldpolitik.

Die Konjunktur in China bleibt ebenfalls im Fokus der Investoren. Trotz positiver Überraschungen beim Wirtschaftswachstum im dritten Quartal bleibt die allgemeine Wachstumsdynamik verhalten. Laut Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank, könnten staatliche Maßnahmen zwar kurzfristig einen Aufschwung bringen, jedoch ist das langfristige Potenzial begrenzt.

Unter den Dax-Werten profitierten insbesondere Automobilhersteller von der Marktsituation. Unternehmen wie Porsche, Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz verzeichneten Kursgewinne, da China für sie von hoher strategischer Bedeutung ist.

Auch Analystenmeinungen hatten Einfluss: Adidas wurde von der Baader Bank positiv eingestuft, was die Aktien um 1,5 Prozent ansteigen ließ. Dagegen erlebte der Diagnostikspezialist Stratec im SDax nach einer reduzierten Umsatzprognose Kursverluste und wurde von „Hauck Aufhäuser“ auf "Sell" abgestuft. Besonders schwer traf es Süss Microtec, deren Aktien nach einem überarbeiteten Geschäftsbericht der ASML stark einbrachen.