15. Januar, 2025

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Ruhige Gewässer im Anmarsch? Anleihenhändler setzen auf Entspannung bei US-Staatsanleihen

Ruhige Gewässer im Anmarsch? Anleihenhändler setzen auf Entspannung bei US-Staatsanleihen

Nachdem der rapide Abverkauf von US-Staatsanleihen zahlreiche Händler in Atem gehalten hat, wagen nun einige darauf zu wetten, dass diese Dynamik an Schwung verlieren könnte. Im Fokus stehen dabei die zu erwartenden politischen Gestaltungslinien des künftigen US-Präsidenten Donald Trump, die noch immer mit unklaren Zeichen behaftet sind.

Gerade die bemerkenswerte Robustheit des US-Arbeitsmarktes führte dazu, dass die Renditen der Staatsanleihen ein 14-Monats-Hoch erklommen. Dies veranlasste die Händler, auf eine Abkehr von weiteren Zinssenkungen der Federal Reserve zu verzichten. Besonders ins Auge sticht eine Transaktion, die mit einem Einsatz von über 40 Millionen Dollar auf einen Rückgang der zehnjährigen Renditen auf 4,6% bis zum 21. Februar setzt, ausgehend von einem aktuellen Stand von rund 4,8%.

Der kommende Mittwoch könnte weitere Klarheit bringen, wenn Neuigkeiten zu den Verbraucherpreisen veröffentlicht werden, die voraussichtlich eine hartnäckige Inflation signalisieren. Seit Dezember stagnieren die Anleihen angesichts von Wachstumshoffnungen und Trumps möglichen tarifären Maßnahmen, die Inflationsängste schüren. Doch eine jüngste Nachricht über eine schrittweise Einführung dieser Zölle verschaffte den Anleihen kurzfristig Aufwind, während unsicher bleibt, welche Politik unter Trump tatsächlich verfolgt wird.

Einigen Investoren, wie etwa dem Pacific Investment Management, gelten die derzeitigen Unsicherheiten als Chance auf attraktive Renditen. Gleichzeitig empfahl das zurückhaltende RBC BlueBay Asset Management, erste Gewinne mitzunehmen. Ein Zeichen für zunehmenden Optimismus zeigt sich auch im Cash-Markt: JPMorgan Chase verzeichnet die umfangreichsten Long-Positionen seiner Kunden seit über einem Jahr.

In der Zwischenzeit zielen einige Händler in Optionsgeschäften bezüglich des Secured Overnight Financing Rate auf eine dovishe Wende ab, trotz der aktuellen Marktmeinung. Während der Marktkonsens lediglich mit einer weiteren Zinssenkung rechnet, sucht mancher Akteur mindestens zwei weitere im laufenden Jahr zu realisieren.