Neue Daten aus der aktuellen Umfrage zur finanziellen Lage der Verbraucher der Federal Reserve zeigen, dass das durchschnittliche Guthaben von US-amerikanischen Rentenkonten für Personen im Alter von 65 bis 74 Jahren im Jahr 2022 bei 609.000 Dollar lag. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich jedoch, dass der Medianwert dieser Altersgruppe lediglich 200.000 Dollar beträgt, was auf eine erhebliche Ungleichheit der Ersparnisse innerhalb dieser Kohorte hinweist.
Für Personen, die sich mit 65 Jahren auf den Ruhestand vorbereiten, ist es entscheidend, die vorhandenen Ersparnisse realistisch einzuschätzen und die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen. Mit einem Vermögen von 500.000 Dollar liegt man zwar weit über dem Median, aber dennoch unter dem Durchschnitt. Entscheidend ist es, sicherzustellen, dass diese Ersparnisse ein Leben lang reichen.
Eine bewährte Methode im Ruhestand ist die Anwendung der 4%-Regel, die besagt, dass man jährlich 4% seines Rentenkontos entnimmt. Bei einem Konto mit 500.000 Dollar ergibt das ein Jahreseinkommen von etwa 20.000 Dollar. Hinzu kommt oft eine jährliche Social-Security-Zahlung, die im Schnitt 23.000 Dollar beträgt, was ein Gesamteinkommen von etwa 43.000 Dollar ergibt. Dieses Zusammenspiel kann eine angemessene Lebensführung ermöglichen, vor allem wenn die Wohnkosten gering sind.
Genauso wichtig ist eine sorgfältige Budgetierung, um sicherzustellen, dass alle wesentlichen Ausgaben gedeckt sind, bevor weniger dringende Anschaffungen getätigt werden. Unerwartete Kosten, wie zum Beispiel Reparaturen am Haus oder Gesundheitskosten, können erhebliche Auswirkungen auf die Ersparnisse haben. Laut Fidelity belaufen sich die durchschnittlichen Gesundheitskosten für einen 65-jährigen Rentner auf 165.000 Dollar über die gesamte Ruhestandszeit. Es empfiehlt sich, einen Betrag für sechs bis zwölf Monate an Kosten in bar vorzuhalten, um auf unvorhergesehene Ausgaben vorbereitet zu sein.
Ein weiteres Element beim Investieren im Ruhestand besteht darin, einen Teil der Ersparnisse weiterhin in Aktien zu belassen. Eine verbreitete Faustregel besagt, dass man sein Alter von der Zahl 110 abzieht, um den Prozentsatz des Portfolios zu ermitteln, der in Aktien investiert bleiben sollte. Bei einem Alter von 65 Jahren wären das 45% des Portfolios in Aktien. Sollte man risikoaverse sein, kann diese Regel als Orientierungspunkt dienen und individuell angepasst werden.
Ein langsamer Übergang in den Ruhestand ist ebenfalls eine Option. Viele entscheiden sich dafür, in Teilzeit weiterzuarbeiten, um ihre Ersparnisse aufzustocken. Auch die Option der Gig-Economy bietet flexible Verdienstmöglichkeiten. Eine weitere Überlegung könnte sein, den Bezug von Social Security hinauszuzögern und somit eine jährliche Steigerung des monatlichen Benefits um 8% bis zum 70. Lebensjahr zu erzielen.
Abschließend lässt sich sagen, dass individuelle finanzielle Planung und möglicherweise die Unterstützung durch einen Finanzberater wichtige Schritte sind, um eine solide Ruhestandsstrategie zu entwickeln.