Für viele Menschen in den USA ist der Ruhestand eine finanzielle Gratwanderung, bei der Fehler teuer werden können. Besonders tückisch sind dabei einige weit verbreitete Fehleinschätzungen, die gravierende Auswirkungen auf die finanzielle Lage haben können.
Ein zentraler Punkt ist die Risikoallokation. Eine erschreckend hohe Zahl von älteren Amerikanern investiert zu stark in Aktien. Laut dem Wall Street Journal hatten fast die Hälfte der älteren Vanguard-Anleger über 70% ihres Portfolios in Aktien investiert. Diese starke Fokussierung auf den Aktienmarkt kann gefährlich sein, insbesondere wenn Cash benötigt wird und man in einem ungünstigen Marktumfeld verkaufen muss.
Ein weiterer oft unterschätzter Punkt ist die Notwendigkeit, auch im Ruhestand Rücklagen für Notfälle zu halten. Untersuchungen des JP Morgan Chase Institute zeigen, dass 13% der Haushalte über 55 Jahren unerwartete Ausgaben von 400 US-Dollar nicht decken könnten. Überraschungskosten können jederzeit auftreten und haben das Potenzial, die Ersparnisse schnell zu belasten.
Kritisch ist auch die Wahl des richtigen Zeitpunkts für den Bezug von Sozialversicherungsleistungen. Viele Rentner beziehen ihre Leistungen zu früh und verlieren dadurch erhebliche Summen. Forbes berichtete, dass US-Haushalte im Durchschnitt 111.000 Dollar an nicht realisiertem Sozialversicherungseinkommen verlieren, weil trotz besseren Möglichkeiten zu früh beantragt wurde.
Nicht zuletzt werden die Gesundheitskosten oft unterschätzt. Fidelity schätzt die durchschnittlichen Gesundheitskosten für einen 65-Jährigen im Ruhestand auf 165.000 Dollar. Ein durchdachter Plan für diese Ausgaben sowie kluge Versicherungsentscheidungen können hier Abhilfe schaffen.