Scott Robertson, der Trainer der All Blacks, äußerte nach dem mühsam errungenen Sieg gegen Italien den Wunsch, dass der neuseeländische Rugby-Verband seine Regelung zu Auslandsspielern überdenkt. Obwohl Neuseeland ihre Herbstserie erfolgreich mit einem 29:11-Sieg in Turin beendet hat, zeigt sich Robertson besorgt über den Anschluss an die internationale Konkurrenz. Die Niederlage gegen Südafrika im Rugby Championship hinterließ Spuren, und Robertson befürchtet, im internationalen Vergleich ins Hintertreffen zu geraten. Traditionell dürfen nur in Neuseeland ansässige Spieler für die All Blacks antreten – eine Politik, die ursprünglich dazu diente, die heimischen Wettbewerbe zu stärken. Doch in einer sich rasant entwickelnden Rugby-Welt könnte diese Regel ein Handicap darstellen. Ex-Kapitän Sam Cane und der Spielmacher TJ Perenara bestritten gegen Italien ihr letztes Länderspiel, bevor sie ihrem neuen Abenteuer im japanischen Vereinsrugby nachgehen. Mit Richie Mo'unga, der bereits in Japan aktiv ist, verliert Neuseeland damit weitere herausragende Talente an die Außenwelt. Robertson verweist auf Südafrika, das im Jahr 2018 die Regel fallen ließ, wonach überseeische Spieler mindestens 30 Länderspiele absolviert haben mussten, um in der Nationalmannschaft spielen zu dürfen. Dieses Modell könne als Vorbild dienen, da es erfahrene Spieler einbindet und jungen Talenten einen optimalen Mix aus Routine und frischer Energie beschert. Währenddessen bleibt die Führung des neuseeländischen Rugby-Verbandes bei ihrem Kurs. Dennoch hofft Robertson auf eine baldige Veränderung durch das neue NZR-Board. „Rugby entwickelt sich professional immer weiter. Lassen Sie uns offen bleiben und die Möglichkeiten betrachten, die auf uns zukommen könnten“, so Robertson.