06. Oktober, 2024

Wirtschaft

Ruf nach umfassender Reform der Kapitalertragssteuer

Ruf nach umfassender Reform der Kapitalertragssteuer

Der Ruf nach einer tiefgreifenden Reform der Kapitalertragssteuer (CGT) hallt durch die britische Finanzdiskussion, ausgelöst durch den jüngsten Bericht eines einflussreichen Think-Tanks. Das Institute for Fiscal Studies (IFS) hat in seinem aktuellen Bericht deutliche Reformen gefordert, um die CGT gerechter und wachstumsorientierter zu gestalten. Dabei wird auch eine Erhöhung der Steuersätze im kommenden Haushaltserlass am 30. Oktober in Betracht gezogen. Das IFS empfiehlt unter anderem, die Nachlassfreistellung für CGT zu beenden, da dies ein erhebliches Motiv darstellt, Vermögenswerte länger als notwendig zu halten. Die Angleichung der Steuersätze zwischen Kapitalerträgen und anderen Einkommen wird als notwendige Maßnahme betrachtet, um wirtschaftliche Verzerrungen zu minimieren und Produktivität zu fördern. Laut Helen Miller, stellvertretende Direktorin des IFS und Mitautorin des Berichts, solle die Regierung den Fokus auf eine grundlegende Reform und nicht nur auf Änderungen der Steuersätze legen. Sie betont, dass minimale Steuersatzerhöhungen die erhofften Einnahmen ausbleiben lassen würden, da sie Verhaltensänderungen auslösen und Menschen dazu bringen könnten, ihre Vermögenswerte zu behalten, um die Steuer zu umgehen. Ein weiterer Reformvorschlag betrifft die Abschaffung der Business Asset Disposal Relief, einem reduzierten CGT-Satz für Geschäftsinhaber. Der Think-Tank plädiert stattdessen für großzügigere Investitionsabzüge, um das Unternehmertum anzukurbeln. Ein zusätzlicher Aspekt des Berichts ist die Steuervermeidung durch Emigration. Um dem entgegenzuwirken, schlägt das IFS vor, diejenigen zu besteuern, die das Vereinigte Königreich verlassen, bevor sie ihre Gewinne realisieren. Personen, die in das Land ziehen, könnten hingegen von der UK-CGT für Gewinne, die während ihrer Zeit im Ausland erwirtschaftet wurden, befreit werden. Vor dem Hintergrund steigender Steuern und einer Rekordverschuldung steht die Regierung vor der Herausforderung, das Wirtschaftswachstum zu fördern, ein Kernversprechen des Labour-Wahlprogramms.