In einem eindringlichen Appell betont die nordrhein-westfälische SPD die Notwendigkeit, die nationale Stahlproduktion zu stärken. Dabei mahnt der SPD-Landtagsfraktionschef Jochen Ott, es sei essenziell, einer Abhängigkeit von China vorzubeugen und gleichzeitig die Selbstständigkeit von den Vereinigten Staaten auszubauen. Die Idee eines „grünen Stahls“, der fast CO2-frei mit Wasserstoff anstelle von Kohlenstoff produziert wird, wird als Schlüsseltechnologie zur Erreichung dieser Ziele hervorgehoben.
Ott macht deutlich, dass der Bedarf an speziellen Stählen, die in sicherheitsrelevanten Anwendungen wie gepanzerten Fahrzeugen, Schiffen der Marine oder Hochleistungsschutzsystemen zum Einsatz kommen, unersetzlich für die Region sei. Diese wichtigen Produkte seien nicht einfach ersetzbar durch solche aus anderen Weltregionen, was die Bedeutung einer lokalisieren Produktion unterstreiche.
Mit einer klaren Strategie für die Wasserstoffwirtschaft könnte die Stahlproduktion in Nordrhein-Westfalen zu einem wirtschaftlichen und verteidigungspolitischen Erfolgsfaktor werden, der weit über die Region hinausreicht. Solche Bestrebungen böten zudem Chancen für eine gestärkte Europäische Gemeinschaft. SPD-Politiker Ott erwartet von Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU), dieser Herausforderung Priorität einzuräumen, da nicht nur Arbeitsplätze, sondern ebenso die Zukunft der Region von der Stahlpolitik abhängen.
Gleichzeitig fordert Ott die Schaffung von Strukturen für eine zügige Investition der diskutierten 100 Milliarden Euro Fördermittel, falls eine Regierungskoalition von Union und SPD realisiert wird. Vorgeschlagen werden kommunale Investitionsgesellschaften nach genossenschaftlichen Prinzipien, um Gelder schnell in dringende Infrastrukturbereiche wie Schulsanierungen oder den Hochwasserschutz zu lenken. Eine Regelung zur Altschulden-Entlastung der Kommunen wird als unverzichtbar erachtet, um die Handlungsfähigkeit vor Ort zu stärken und das Vertrauen in staatliche Strukturen zu bewahren.