Auf der UN-Klimakonferenz in Aserbaidschan hat die Bundesregierung eine Debatte angestoßen, die durchaus Wellen schlägt: Länder wie China und die wohlhabenden Golfstaaten sollen mehr Verantwortung in der Klimafinanzierung übernehmen. Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Entwicklungsministerium, argumentierte, dass diese Nationen, trotz ihres Status als Entwicklungsstaaten, mittlerweile erheblichen Wohlstand erreicht haben und somit auch einen Beitrag leisten sollten. Besonders China steht im Zentrum der Diskussion, denn es führt die Liste der größten Emittenten klimaschädlicher Gase weltweit an. Flasbarth betonte, dass dies ein triftiger Grund sei, um bei der Finanzierung von Klimahilfen mitzuwirken. Doch es reicht nicht aus, nur auf staatliche Haushaltsmittel zu setzen, um die erwarteten 1.000 Milliarden US-Dollar pro Jahr zu mobilisieren. Der Appell lautet vielmehr, private Investitionen in einem bisher ungeahnten Ausmaß zu entfesseln, wobei öffentliche Gelder als Katalysator wirken könnten. Wie das Entwicklungsministerium in einer Pressemitteilung erläuterte, verfügen große Finanzinstitutionen wie Versicherungen und Pensionsfonds über enorme Kapitalreserven, die gezielt in klimafreundliche Projekte investiert werden könnten. Gerade in Regionen Afrikas, Asiens und Lateinamerikas warten zahlreiche ungenutzte Investitionsmöglichkeiten darauf, erschlossen zu werden – sei es durch Windparks, Solaranlagen oder die Produktion von grünem Wasserstoff.