Die globalen Finanzmärkte haben heute einige drastische Veränderungen durchlebt, nachdem China wider Erwarten keine neuen wirtschaftlichen Stimulusmaßnahmen angekündigt hat. Ein entscheidender Akteur in diesem Drama, Brent-Rohöl, fiel um mehr als 5 Prozent, was zeigt, wie empfindlich Investoren auf den vermeintlichen Mangel an kurbelndem Einfluss aus dem Osten reagieren.
Der britische Leitindex FTSE 100 verlor 1,4 Prozent und spiegelte damit eine ähnliche Abkühlung am globalen Markt wider. Die Enttäuschung der Investoren über die Untätigkeit der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission Chinas führte zu einem starken Einbruch der Hongkonger Aktien. Der Hang Seng Index verzeichnete einen Rückgang von 9,4 Prozent, sein schlechtester Tag seit 16 Jahren.
In europäischen Handelszentren, insbesondere in London, waren es vor allem die Aktien aus dem Bergbau- und Energiesektor, die massiv nachgaben. Die Sorge, dass eine sinkende Nachfrage aus China die Rohstoff- und Ölpreise weiter drücken könnte, belastete schwer. Der Rückgang der Ölpreise um 5,3 Prozent wurde zusätzlich durch geopolitische Unsicherheit befeuert: Israel steht unter internationalem Druck, iranische Ölquellen nicht anzugreifen.
Zusätzliche Verwerfungen am Markt resultierten aus einer Gewinnwarnung von Vistry. Die Bauherren aus dem FTSE 100-Index räumten ein, die Baukosten von neun Projekten unterschätzt zu haben, was zu einem dramatischen Kurssturz um 24,3 Prozent führte und 1,5 Milliarden Pfund an Börsenwert vernichtete.
Trotz dieser Turbulenzen in Europa zeigten sich die US-amerikanischen Märkte widerstandsfähig, angetrieben von positiver Performance großer Technologiewerte. Der S&P 500 legte um 0,6 Prozent zu, was die Hoffnung auf einen stabileren Marktmorgen nährt.